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Staatspräsident Klaus und Premier Topolánek teilen sich Aufgaben beim Nato-Gipfel in Bukarest

Staatspräsident Václav Klaus und Premier Mirek Topolánek werden sich ihre Aufgaben beim Nato-Gipfel teilen; das Gipfeltreffen findet kommende Woche in Bukarest statt. Klaus wird die Tschechische Republik bei der Eröffnung am Mittwoch vertreten sowie bei den Verhandlungen der Nato mit Russland und der Ukraine am Freitag. Er selbst werde die tschechische Delegation am Donnerstag anführen, sagte Premier Topolánek. Für den Donnerstag sind ein abschließendes Statement des Gipfels sowie Verhandlungen über Afghanistan vorgesehen.

Tschechien will beim Nato-Treffen des Weiteren mit den amerikanischen Vertretern über die Verträge zur Stationierung der US-Radaranlage in Mittelböhmen verhandeln. Es sei unerheblich, ob es bereits im Laufe des Gipfels zur Vertragsunterschrift komme, sagte Premier Topolánek.

Gemeinden verlangen Entschädigung für Stationierung des US-Radars in Mittelböhmen

Mehrere Gemeinden fordern von der tschechischen Regierung eine Entschädigung, falls – wie geplant - die US-amerikanische Radaranlage in ihrer Nähe stationiert wird. Außerdem verlangen sie eine Zusicherung, dass das Radar keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit ihrer Bewohner haben wird. Ihre Forderungen wollen sie kommende Woche in einem gemeinsamen Aufruf an das tschechische Verteidigungsministerium und die Regierungsmitglieder formulieren, darauf einigten sich die Bürgermeister von 14 Gemeinden aus der mittelböhmischen Region Brdy, in der das Radar stehen soll. Das Ministerium halte die Forderungen der Gemeinden nicht für gerechtfertigt und unethisch, sagte ein Sprecher des Verteidigungsressorts.

Tschechische Polizei untersucht Web-Veröffentlichung von kontroversem Anti-Islam-Film

Die tschechische Polizei hat Ermittlungen zur Veröffentlichung des kontroversen Anti-Islam-Films „Fitna“ („Das Böse“) des niederländischen Politikers Geert Wilders aufgenommen; den Film hat die rechtsradikale tschechische Nationalpartei (Národní strana) auf ihren Webseiten zugänglich gemacht. Derzeit werde geprüft, ob der Inhalt des Films mit dem tschechischen Rechtssystem vereinbar sei, sagte der Sprecher der zuständigen Polizeispezialeinheit. Der Film stellt den Islam als Religion des Terrors dar.

Das niederländische Fernsehen hatte sich geweigert, den rund 15 Minuten langen Film auszustrahlen, und der amerikanische Provider Network Solutions hatte die Webseite von Wilders blockiert.

Untersuchungen zur D1-Massenkarambolage: 189 Autos waren in 85 Einzelunfälle verwickelt

Acht Tage nach dem Massenunfall auf der Autobahn Prag-Brünn haben Untersuchungen weitere Details zum Hergang ergeben. So ereigneten sich insgesamt 85 Einzelunfälle, in die 189 Autos verwickelt waren. Der materielle Gesamtschaden wird auf 18 Millionen Kronen (720.000 Euro) beziffert. Am Donnerstag hatte die Polizei bereits berichtet, dass ihren Untersuchungen nach kurz vor dem Unfall trotz schlechter Wetterbedingungen mehr als zwei Drittel der Lastwagen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern überschritten haben. Zum Unfallzeitpunkt herrschten bei verschneiter Fahrbahn Sichtweiten von unter 100 Metern. Deutlich unangepasste Geschwindigkeit wurde auch bei Pkw-Fahrern festgestellt. Bei dem Unfall waren 30 Menschen verletzt worden, sechs davon schwer.

Nach Eklat einigen sich Regierung und Tarifparteien auf Nachholtermin für Tarifratssitzung

Nach einem Eklat am Donnerstag wird der Rat für wirtschaftliche und soziale Absprachen, dem die Tarifparteien und die Regierung angehören, nächste Woche seine außerordentliche Sitzung nachholen. Dies haben am Freitag Gewerkschafts- und Regierungsvertreter beschlossen. Die Gewerkschafter verlangen allerdings eine mündliche Entschuldigung von Premier Mirek Topolánek für seine verbalen Entgleisungen vom Donnerstag. Weil Topolánek sie unter anderem als Lügner bezeichnet haben soll, hatten die Gewerkschafter am Donnerstag die außerordentliche Sitzung noch vor ihrem Beginn aus Protest verlassen. Danach hatte sich der Regierungschef in einem Brief entschuldigt.

Christdemokraten-Chef Čunek legt Streit um US-Menschenrechtsbericht bei

Der Chef der tschechischen Christdemokraten, Jiří Čunek, hält den Streit um die Nennung seines Namens im Menschenrechtsbericht des amerikanischen Außenministeriums für beigelegt. Dies sagte Čunek am Freitag nach einem einstündigen Gespräch mit dem amerikanischen Botschafter in Prag. Die Zusicherung, dass der Bericht aus mehreren Quellen zusammengestellt werde und im kommenden Jahr aktualisiert wird, halte er für ausreichend, so Čunek.

Der Bericht hatte die polizeilichen Ermittlungen gegen Jiří Čunek wegen möglicher Annahme von Bestechungsgeldern sowie die Umsiedlung von Roma in Čuneks Zeit als Bürgermeister von Vsetín / Wesetin kritisiert. Čunek informierte den Botschafter unter anderem darüber, dass die Ermittlungen gegen ihn eingestellt wurden.

Filmfestival Febiofest startet in Prag – Regisseur Parker für Lebenswerk geehrt

Das internationale Filmfestival Febiofest ist am Donnerstag in Prag eröffnet worden. Zum Auftakt wurde der britischen Regisseur Alan Parker für sein Lebenswerk geehrt. Parker, der Filme unterschiedlicher Genres wie Pink Floyds „The Wall“ oder den Thriller „Angel Heart“ gedreht hat, nahm den Preis aus den Händen des Prager Oberbürgermeister Pavel Bém persönlich in Empfang. Neben Parker wohnten dem Eröffnungstag des Febiofests noch weitere Prominente bei. Für die Förderung nichtkommerzieller Filmproduktionen an Schulen wurde zudem die tschechische Hilfsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not) ausgezeichnet.

Prager Polizisten des Reifendiebstahls verdächtig

Drei Prager Polizisten werden verdächtigt, während ihres Dienstes von dem Gelände einer Autofirma Autoreifen entwendet zu haben. Die Reifen sollen sie dann verkauft haben. Dies teilte eine Sprecherin der Polizeiinspektion im Innenministerium am Freitag mit. Die Autofirma hatte vor einer Woche den Diebstahl gemeldet. Die zuständige Polizeistelle entdeckte auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera, wie drei Polizisten Reifen in ihr Dienstauto laden, und übergab den Fall zur weiteren Bearbeitung an die Inspektion des Innenministeriums.

Fußball: Prager Derby zwischen Slavia und Sparta ausverkauft

Das Prager Fußballderby zwischen Tabellenführer Slavia und dem Tabellen-Zweiten Sparta ist ausverkauft. Die letzten Tickets für das Spitzenspiel der tschechischen Liga im Stadion auf dem Strahov-Gelände seien am Freitagvormittag verkauft worden, sagte Slavia-Sprecher Ondřej Zlámal. Insgesamt 16.000 Zuschauer werden die Begegnung verfolgen, aus Sicherheitsgründen wurde das eigentliche Verfassungsvermögen des Stadions um 2500 Plätze verringert. Slavia hatte im Hinspiel Sparta in dessen Stadion mit 2:0 besiegt.

Die tschechische Fußball-Liga leidet seit Jahren unter niedrigen Besucherzahlen. An den bisherigen 22 Spieltagen kamen im Schnitt rund 5000 Zuschauer pro Spiel.

Handball-Länderturnier: Tschechinnen gewinnen gegen Litauen

Mit 33:30 gegen Litauen haben die tschechischen Handballerinnen am Freitag in ihrem zweiten Spiel beim traditionellen internationalen Turnier in Cheb / Eger den ersten Sieg eingefahren. Am Donnerstag hatten die Tschechinnen eine hohe Niederlage gegen Dänemark einstecken müssen. Mit 25:34 verloren die Schützlinge von Nationaltrainer Jiří Tkadlec ihr Spiel. Die Litauerinnen hatten ihr Auftaktspiel gegen Slowenien verloren. An dem Turnier nehmen sechs Länder teil.

Das Wetter: heiter bis bewölkt, bis 13 Grad

Am Samstag wird es frühlingshaft in Tschechien. Anfangs muss noch mit Schauern gerechnet werden, im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung ab und es kommt die Sonne durch. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 9 bis 13 Grad Celsius.