Nachrichten

In Prag entsteht Zentrum für Hiv/Aids-Vorbeugung

Das Haus des Lichts im Prager Stadtviertel Karlín soll als Zentrum für Hiv/Aids-Vorbeugung für die ganze Tschechische Republik arbeiten. Seit 1999 dient es als Zufluchtsort für Hiv-infizierte Menschen und bietet auch der Öffentlichkeit unentgeltliche Tests an. Der Betreiber dieser Einrichtung ist die Tschechische Gesellschaft Aids Help, die sich unter anderem auch an internationalen Aufklärungskampagnen beteiligt. Auf ihre Erfahrungen will auch die tschechische Ministerin für Menschenrechte und nationale Minderheiten, Džamila Stehlíková, bei der Errichtung des gesamtstaatlichen Zentrums für Hiv/Aids-Vorbeugung zurückgreifen. Die Ministerin traf am Samstag im Haus des Lichts mit seinem Leiter Miroslav Hlavatý zu Verhandlungen zusammen.

Zu Weihnachten werden Programme für Obdachlose vorbereitet

In ganz Tschechien wollen die Mitarbeiter der Asylhäuser die Zeit des anstehenden Weihnachtsfestes etwas angenehmer für obdachlose Menschen machen. In verschiedenen Städten werden für sie traditionelle Weihnachtsspeisen, aber auch Messen und weihnachtlich geprägte Programme vorbereitet. Außerdem bekommen sie Päckchen mit Weihnachtsgebäck, kleinen Geschenken und Bekleidung. Einige Aktionen für Obdachlose haben schon in dieser Woche begonnen. Die Präsidentengattin Livia Klausova besuchteam Donnerstag in Prag das in ein Obdachlosenzentrum umgebaute Schiff Hermes, das auch ein feierliches Programm für die Klienten am Heiligabend vorbereitet hat.

Seit Freitag ist die sechste Babyklappe Tschechiens in Betrieb

Die in der Reihe sechste Babyklappe in Tschechien ist am Freitag in Pelhřimov in der Region Vysočina in Betrieb gesetzt worden. Als unmittelbarer Impuls für deren Errichtung erwies sich die Aussetzung eines Neugeborenen durch eine unbekannte Mutter im Krankenhaus von Pelhřimov im September dieses Jahres. Nach diesem Vorfall hat der Krankenhausdirektor Pavel Hrala nach eigenen Worten seine bis dahin neutrale Meinung über die Babyklappe geändert. Jetzt sei er stolz, dass sich diese Einrichtung in seinem Krankenhaus befinde, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK.

Temelín: Erster Block wird vorübergehend abgeschaltet

Im Atomkraftwerk Temelín in Südböhmen ist am Samstag früh der erste Block abgeschaltet worden. Der Grund der befristeten Betriebseinstellung ist einer der ordnungsgemäßen Tests der Steuerungsstäbe, welche die Kernspaltung stoppen. Techniker des Unternehmens „Skoda Power“ wiegen zudem die Turbine neu aus, nachdem unlängst ein Hochspannungsteil ausgetauscht worden war. Der erste Block wird voraussichtlich am Heiligabend wieder ans Netz gehen. Der zweite Block ist von den Maßnahmen nicht betroffen und bleibt in Betrieb.

Pressekommentare: Streit um Fernsehduell der Präsidentschaftskandidaten

Die tschechische Presse kommentiert am Samstag die wiederholte Ablehnung des Fernsehduells mit dem Gegenkandidaten für das Präsidentenamt, Jan Švejnar, durch Präsident Vaclav Klaus, zu dem Klaus von den Sozialdemokraten (ČSSD) aufgerufen wurde. Die konservative Tageszeitung Lidové noviny bezeichnete den Streit darum, ob Klaus an einer öffentlichen Debatte mit Švejnar teilnehmen soll, als eine gewöhnliche Politik. Niemand in Tschechien, so das Blatt, könne sich darüber beschweren, Ansichten von Klaus nicht zu kennen, und auch nicht darüber, dass sich Švejnar in den Medien nicht präsentiere. Eine Fernsehdebatte sei aber keine Pflicht und der Streit um ihr Zustandekommen sei nur ein Instrument, die Stimmenmehrheit der Abgeordneten und Senatoren bei der am 8. Februar 2008 anstehenden Präsidentenwahl zu gewinnen.

Der Kommentator der linksliberalen Tageszeitung Pravo bezeichnet Švejnar als hervorragen Wirtschaftsexperten. Wer möchte nicht so einen Präsidenten haben, der in Bezug auf die notwendige Haushaltsreform die Berücksichtigung ihres sozialen Charakters unterstreiche, fragt das Blatt. Der Kommentator der Právo gibt Recht Václav Klaus, dass das Fernsehduell eher seinem Gegner helfen könnte.

Zahl der Sympathisanten von Präsidentschaftskandidat Jan Švejnar nimmt zu

Der Präsidentschaftskandidat Jan Švejnar kann sich über zunehmende Gunst der Tschechen freuen. Wie sich aus der jüngsten Umfrage der Meinungsforschungsagentur STEM ergeben hat, sind 34 Prozent der Meinung, dass das bessere Staatsoberhaupt der jetzige Amtsinhaber Václav Klaus wäre. Ebenso viele Befragte möchten den Wirtschaftsprofessor Švejnar im Präsidentensitz auf der Prager Burg sehen. 32 Prozent vertreten keine eindeutige Position in dieser Frage. In einer Meinungsumfrage, durchgeführt im November von der Agentur Median, bekundete fast die Hälfte der Befragten, Jan Švejnar nicht zu kennen. Für Švejnar sprachen sich damals nur 15 Prozent aus.

Die Mehrheit der Tschechen befürwortet Gültigkeit der Beneš-Dekrete

52 Prozent der Tschechen glauben, dass die so genannten Beneš-Dekrete weiterhin gelten sollen. Die Anzahl ihrer Befürworter nimmt aber in den letzten fünf Jahren kontinuierlich ab. Gleichzeitig sinkt auch die Zahl derjenigen, die die Nachkriegsvertreibung der Sudetendeutschen aus der ehemaligen Tschechoslowakei nicht für richtig halten. Das geht aus einer Mitte November durchgeführten Meinungsumfrage des Prager Zentrums für Meinungsforschung (CVVM) hervor. Ihre Ergebnisse sind am Freitag veröffentlicht worden.

Zweites Weihnachtskonzert von Dagmar Peckova in Prag

Standing Ovations hat die tschechische Opernsängerin Dagmar Peckova bei ihrem gestrigen Konzert in Prag geerntet, in dem sie von den Prager Philharmonikern begleitet wurde. Dirigent war Vojtěch Spurný. Sie stellte Musikwerke von Händel, Gluck und Haydn vor. Mit demselben Konzertprogramm tritt die 46-jährige Sängerin, die mit ihrem deutschen Ehemann und zwei Kindern in Freiburg lebt, auch heute Abend im Prager Žofín-Palast auf.

Das Wetter

Auch am Sonntag ist es in Tschechien neblig trüb. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -5 bis -1 Grad Celsius.