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Premier Topolanek hält den geplanten Ärztestreik für übertrieben

Die Entscheidung der Ärzte, am 19. September die Praxen zu schließen, ist den Worten von Premier Mirek Topolanek zufolge der Situation nicht angemessen. Die Ärzte wollen mit dem eintägigen Streik gegen die angeblich niedrige Vergütung ihrer medizinischen Leistungen protestieren. Topolanek sagte am Montag auf einer Pressekonferenz in Prag, er sei davon enttäuscht, dass die Ärzte ihren Proteststreik vor Abschluss der Verhandlungen angekündigt hätten. Der Premier sagte, er hoffe dass es noch gelingen wird, den Streit zu lösen. Das Kabinett habe, so Topolanek, kein Interesse daran, die Situation zuzuspitzen.

VZP-Krankenversicherung verspricht mehr Geld für Ärztepraxen

Die allgemeine Krankenversicherung (VZP) wird den praktischen Ärzten noch in diesem Jahr 220 Millionen Kronen (7,8 Millionen Euro) auszahlen. Dieses Geld wird über den Rahmen der offiziell festgelegten Zahlungen hinaus allen guten Ärztepraxen zukommen. Um dieselbe Summe wird die Krankenversicherung VZP auch ihr Budget für das Jahr 2008 erhöhen. Dies sagte die VZP-Sprecherin Jana Viskova. Sie fügte hinzu, die Entscheidung des Verwaltungsrats der VZP hänge nicht mit dem geplanten Ärztestreik zusammen. Die Entscheidung der Krankenkasse hat der Sprecher des Verbands praktischer Ärzte, Jan Jelinek, als einen richtigen Schritt bezeichnet, der den Raum für weitere Verhandlungen öffnet. Mehr zu diesem Thema bringen wir im aktuellen Tagesecho im Anschluss an die Nachrichten.

Lehrer werden für höhere Löhne demonstrieren

Auf der für den Mittwoch vor den Regierungssitz einberufenen Demonstration werden etwa 500 Lehrer teilnehmen. Dies erwartet der Chef des Gewerkschaftsverbands der Beschäftigten im Schulwesen, Frantisek Dobsik. Er sagte am Montag, dass die Lehrer zeigen wollen, dass die Situation ernsthaft ist und dass der Erfolg der Schulreform vom Haushalt abhängt. Falls der Haushalt gekürzt werde, werde, so Dobsik auch die Reform gefährdet. Die Gewerkschafter verlangen eine Erhöhung der Tariflöhne im Schulwesen um fünf Prozent. Mit ihrer Forderung waren sie aber nicht einmal bei Schulministerin Dana Kuchtova erfolgreich.

Topolanek: Koalition muss nicht zerfallen, wenn Klaus nicht zum Präsidenten gewählt wird

Wenn Vaclav Klaus nächstes Jahr nicht erneut zum Staatspräsidenten gewählt wird, muss dies nicht das Ende der jetzigen Regierungskoalition bedeuten. Dies sagte Premier Mirek Topolanek am Montag in Prag. Er erinnerte daran, dass die Präsidentenwahl kein Bestandteil des Koalitionsvertrags ist, den die Bürgerdemokraten mit den Christdemokraten und den Grünen geschlossen hatten. Topolanek reagierte damit auf die Erklärung des ersten Vizechefs der Bürgerdemokraten, Pavel Bem, der einer völlig anderen Meinung als der Premier ist. Während sich die Bürgerdemokraten wünschen, dass Klaus erneut zum Staatsoberhaupt gewählt wird, verhandeln die beiden kleineren Regierungsparteien mit den oppositionellen Sozialdemokraten (CSSD) über einen anderen Präsidentschaftskandidaten.

Christdemokraten haben bislang keinen Präsidentschaftskandidaten gefunden

Die Christdemokraten (KDU-CSL) haben bislang keinen Präsidentschaftskandidaten ausgesucht. Der Parteivorstand wird mit den Vorsitzenden der demokratischen politischen Parteien auch weiterhin über geeignete Persönlichkeiten verhandeln. Dies sagte der Parteichef der Christdemokraten Jiri Cunek nach der Tagung der Parteiführung am Montag. Die Parteispitze diskutierte heute über verschiedene Namen einschließlich des jetzigen Staatspräsidenten Vaclav Klaus. Im Spiel sind der Nachrichtenagentur CTK zufolge auch der Ex-Außenminister Jiri Dienstbier, der Wirtschaftsexperte Jan Svejnar sowie der Präsident der Tschechischen Akademie der Wissenschaften Vaclav Paces. Auf der Tagung wurden auch weitere Persönlichkeiten erwähnt. Cunek hat jedoch bislang keine davon genannt. Den Informationen des Tschechischen Rundfunks zufolge wurde jedoch der jetzige Vizepräsident des Senats des tschechischen Parlaments, Petr Pithart, während der Tagung stark unterstützt.

Topolanek unterstützt Kuchtova im Streit um Czechinvest und EU-Gelder

Premier Mirek Topolanek hat am Montag Schulministerin Dana Kuchtova (Grüne) im Streit darüber unterstützt, ob die Agentur Czechinvest über einen Teil der aus den EU-Bildungsfonds geschöpften Mittel mitentscheiden wird. Die Vorsitzende der christdemokratischen Abgeordnetenfraktion Michaela Sojdrova hat Kuchtova vorige Woche wegen Czechinvest scharf kritisiert und erklärte sogar, dass die Schulministerin an den Rücktritt denken soll. Topolanek sagte, der Streit sei künstlich hervorgerufen. Die Zusammenarbeit mit Czechinvest ber der Umverteilung der EU-Gelder hält der Premier für logisch, da es sich Innovationen handele.

Millionen Kronen hohe Schäden wurden durch Hochwasser im Osten Tschechiens verursacht

Überschwemmungen, die Ende voriger Woche vor allem die östlichen Regionen der Tschechischen Republik betroffen haben, haben Schäden in Höhe von Zig Millionen Kronen verursacht. Den Informationen der tschechischen Versicherungsanstalten zufolge ist die Mehrheit der Versicherungsereignisse bei Überschwemmung von Wohnungen und Kellern entstanden. Viele Schäden wurden auch durch den starken Wind an Dächern verursacht.

Bürgerbeauftragte fordert: Reisen mit Kindern in EU-Länder soll nach Gesetz mit Personalausweis möglich sein

Die Stellvertreterin des tschechischen Ombudsmannes, Jitka Seitlova, fordert das Innenministerium auf, sicherzustellen, dass tschechische Bürger mit Kindern in EU-Länder mit einem Personalausweis reisen können. Das sagte am Montag eine Sprecherin des Bürgerbeauftragten gegenüber der Presseagentur CTK. Das Gesetz sehe dies zwar so vor, aber es zeige sich immer wieder, dass Polizisten im Ausland eigene Reisedokumente für die Kinder verlangten. Seitlova forderte das Ministerium auf, den Missstand zu ändern oder gegebenenfalls die Personalausweise so zu verändern, dass Reisende mit Kindern keine Probleme mehr im Ausland haben.

Inflationsrate nur leicht angestiegen

Die Inflation bei den Verbraucherpreisen ist im August leicht gestiegen von 2,3 auf 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat Juli. Das gab am Montag das Tschechische Statistikamt bekannt. Laut Wirtschaftsexperten war die leichte Inflation zu erwarten. Verantwortlich sei vor allem der noch andauernde Preisanstieg bei Tabakwaren. Bis zum Ende des Jahres gehen die Experten jedoch aufgrund der angekündigten höheren Preise für Lebensmittel von einem Inflationsanstieg von bis zu 3,5 Prozent aus.

Prag: Arbeitslosigkeit konstant auf 2,5 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in der Hauptstadt Prag ist im August auf dem Stand vom Juli geblieben und beträgt 2,5 Prozent. Ebenso blieb die Arbeitslosenquote im gesamten Land mit 6,4 Prozent auf dem Stand des Vormonats. Darüber informierte am Montag das Ministerium für Arbeit und Soziales. Prag gehört seit langem zu den Orten in Tschechien mit der geringsten Arbeitslosigkeit. Die höchste Quote verzeichnete die nordwestböhmische Stadt Most mit 17 Prozent.

Klaviervirtuose Firkusny in Brno bestattet

Die sterblichen Überreste des namhaften tschechischen Pianisten Rudolf Firkusny und seiner Gattin Tatana, die in den USA gestorben sind, sind am Montag auf dem Zentralfriedhof in Brno / Brünn bestattet worden. Die Kinder des berühmten Musikers haben damit den Wunsch ihrer Eltern erfüllt - 13 Jahre nach Firkusnys Tod und zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau. Rudolf Firkusny (1912-1994) stammte aus dem mährischen Napajedla. Als fünfjähriger wurde er dem Komponisten Leos Janacek vorgestellt und studierte danach an Janaceks Schule in Brno. Schon als ein junger Virtuose spielte Firkusny oft auch im Ausland. Seit 1948 lebte der Pianist in den USA. Nach der Wende von 1989 beabsichtigte er in seine Heimat zurückzukehren. Diese Pläne gelang es ihm nicht mehr zu erfüllen, er starb im Juli 1994.

Das Wetter

Am Dienstag wird es in Tschechien vorwiegend bewölkt sein, es ist mit Regenschauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 15 Grad Celsius.