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Grüne erwarten von Premier Topolanek eine baldige Lösung im Fall Cunek

Spitzen der tschechischen Grünen haben Premier Mirek Topolanek aufgefordert möglichst bald zu entscheiden, ob der umstrittene Vizepremier und Minister Jiri Cunek weiterhin in der Regierung verbleiben soll oder nicht. Wie die stellvertretende Grünen-Vorsitzende Dana Kuchtova am Freitag der Presseagentur CTK sagte, sei ein Teil ihrer Partei gegen den Verbleib von Cunek im Kabinett. Gegen Cunek ermittelt derzeit die Polizei wegen des Verdachts auf Bestechung, zudem hat der christdemokratische Politiker Roma-Vertreter mit rassistisch klingenden Äußerungen gegen sich aufgebracht. Am Donnerstag hatte bereits der Vorsitzende der Grünen, Martin Bursik, gedroht, seine Partei könnte die Koalition aufkündigen, wenn Cunek in seinen Regierungsämtern verbleibe.

Roma-Verbände wollen vor Regierungsamt gegen Cunek protestieren

Verbände der Roma-Minderheit in Tschechien wollen am Mittwoch kommender Woche vor dem Regierungsamt in Prag gegen Vizepremier Jiri Cunek protestieren. Bei der Protestaktion soll Premier Topolanek eine Erklärung übergeben werden, mit der Cunek zum Rücktritt von seinen Regierungsämtern aufgefordert wird. Der Christdemokrat Cunek hatte in der vergangenen Woche auf die Anfrage eines Lesers der Tageszeitung "Blesk", ob auch andere Menschen Zuwendungen erwarten können wie die Roma, wörtlich geantwortet: "Dann müssen Sie irgendwohin fahren, um sich zu bräunen, mit ihrer Familie Chaos veranstalten, auf dem Marktplatz Feuer machen und dann erst nehmen sich Ihrer die Politiker an und sagen - der Arme."

Topolanek: Regierung hat kein Geld für Beseitigung der Schweinefarm aus Lety

Die tschechische Regierung sieht sich finanziell nicht in der Lage, den Schweinemastbetrieb am Ort des ehemaligen Roma-KZ Lety beseitigen zu lassen. Dies teilte Premier Mirek Topolanek am Freitag mit. Laut Topolanek plant die Regierung stattdessen ein Mahnmal zu errichten, an dessen Finanzierung sich Staat, Kreis, Gemeinde sowie Roma-Organisationen beteiligen sollten. Für den Ausschuss für die Entschädigung der Opfer des Roma-Holocausts (VPOHR) ist diese Lösung allerdings nicht annehmbar. Wie der Leiter der Organisation, Cenek Ruzicka, sagte, würden die Nachkommen der Holocaust-Opfer und Holocaust-Überlebenden nicht zulassen, dass der Ort durch den Schweinemastbetrieb entweiht werde und zugleich ein Mahnmal entstehe. Zwischen 1942 und 1945 waren im Konzentrationslager Lety in Südböhmen 326 Menschen umgebracht worden.

Amerikanische Militärexperten aus den USA beenden Prüfungen wegen Radaranlage

Amerikanische Militärexperten haben am Freitag mehrtägige Nachforschungen auf dem Truppenübungsgelände Brdy beendet, bei denen sie die Bedingungen für den Bau der geplanten Radaranlage untersuchten. Laut Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova habe der Aufenthalt der fünf Militärexperten aber nicht bedeutet, dass das Radarsystem auch letztlich in Tschechien stationiert werde. Die Amerikaner hatten vor allem geprüft, ob die Radaranlage durch Signale umliegender elektronischer Quellen gestört werden könnte. Die Radaranlage soll Teil des US-amerikanischen Raketenabwehrschirms sein. Ihre Errichtung in Tschechien gilt innerhalb Europas als umstritten.

Landwirtschaftsminister: Budvar könnte bis in einem Jahr eine Aktiengesellschaft werden

Die staatliche Brauerei Budvar aus Ceske Budejovice / Budweis könnte bis in einem Jahr in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Dies hat Landwirtschaftsminister Petr Gandalovic angekündigt. Die Umformung in eine Akteingesellschaft gilt als erster Schritt zu einer späteren Privatisierung der drittgrößten Brauerei in Tschechien, die im vergangenen Jahr 1,15 Millionen Hektoliter produziert hat. Laut Gandalovic sollen aber noch vor der angestrebten Privatisierung die Rechtstreits zwischen Budvar und dem amerikanischen Brauereiunternehmen Anheuser-Busch beigelegt werden. Beide Firmen streiten sich um die Nutzung des Biernamens Budweiser.

Kabinett wird weniger Geld in die Verkehrsinfrastruktur investieren

Das Kabinett beabsichtigt im Rahmen der Reform öffentlicher Finanzen das Budget des Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur bedeutend zu kürzen. In diesem Jahr erhielt der Fonds 59 Milliarden Kronen (2,1 Milliarden Euro) aus dem Staatshaushalt. Im nächsten Jahr werden es 50 Milliarden und 2009 nur noch 45 Milliarden Kronen (1,6 Milliarden Euro) sein. Das sagte Verkehrsminister Ales Rebicek. Rebicek bezeichnete dies aber als keine Tragödie, weil es weitere finanzielle Quellen gebe, um die Verkehrsinfrastruktur zu finanzieren. Unter anderem nannte er die Mautgebühren und die Autobahnvignetten.

Neuer Generaldirektor von CzechInvest beruft Hälfte der Firmenleitung ab

Der neue Generaldirektor der tschechischen staatlichen Investitionsagentur CzechInvest, Roman Cermak, hat am Freitag die Hälfte der zehnköpfigen Leitung der Agentur abberufen. Die fünf leitenden Angestellten hatten zusammen mit rund 80 weiteren Beschäftigten aus Protest gegen die Abberufung des bisherigen Generaldirektors Tomas Hruda ihren Rücktritt eingereicht. Wie Cermak gegenüber der Presseagentur CTK sagte, wolle er mit der Abberufung den Leitungsmitgliedern, die nicht mit ihm zusammenarbeiten wollten, den Weggang erleichtern. Industrieminister Martin Riman hatte Hruda abberufen, nachdem bei einer Kontrolle Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von öffentlichen Ausschreibungen und in der Zahl der Angestellten festgestellt worden waren.

Armee und Bergrettungsdienst einigen sich auf gemeinsame Übungen

Die tschechische Armee und die Bergrettungsdienste haben sich auf gemeinsame Übungen geeinigt. Diese sollen dreimal jährlich stattfinden. Geübt werden sollen dabei laut dem Leiter des Generalstabs der Armee, Vlastimil Picka, sowohl Flug- als auch Bodeneinsätze. Einmal im Jahr wolle man zudem die Rettung von Lawinenopfern trainieren. Ein Grund für die gemeinsamen Übungen sind die zunehmenden Einsätze der Armee bei der Suche nach Vermissten.

CSSR-Geheimdienst spionierte französische Spitzenpolitiker aus

Die kommunistische Tschechoslowakei hat in den 80er Jahren den französischen Rechtspopulisten Jean-Marie Le Pen sowie besonders auch den damaligen Innenminister Pierre Jox ausspioniert. Das berichtet die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf bisher geheime Dokumente des tschechischen Innenministeriums. Der CSSR-Geheimdienst StB habe seinerzeit in unmittelbarer Nähe der beiden Politiker einen Agenten platziert, der sich als tschechischer Regimegegner getarnt habe, hieß es. Es handele sich um einen der größten bekannten Spionageerfolge kommunistischer Geheimdienste in Westeuropa.

Prager Karlsbrücke mit neuem Kamerasystem gegen Vandalismus geschützt

Mit zehn neuen Sicherheitskameras sowie einer unsichtbaren elektronischen Mauer wird seit heute die Prager Karlsbrücke gegen Vandalismus geschützt. Vor allem soll damit die Beschädigung der Statuen auf der mittelalterlichen Brücke eingeschränkt werden, zu der es in der letzten Zeit erneut häufiger gekommen ist. Wie der stellvertretende Prager Oberbürgermeister Rudolf Blazek sagte, würde per Computer sofort die Polizei alarmiert, wenn jemand zu nah an die Statuen herantrete. Auf das Brückengeländer und die Sockel der Statuen könnten sich die Besucher aber weiterhin ohne Probleme setzen, so Blazek weiter.

Prager Bäcker schafft weltgrößtes Osterlamm: 440 Eier und 55 Kilo Buttercreme

Insgesamt 440 Eier und 55 Kilogramm Buttercreme hat der Prager Bäcker Ondrej Chmelik gebraucht, um am Freitag das weltgrößte Osterlamm zu backen. Heraus kam ein 110 Kilogramm schweres "Teigtier" von 1,34 Meter Länge und jeweils über 50 Zentimeter Länge und Breite. Das berichtet die Presseagentur CTK. Nach der Fertigstellung sei das Osterlamm portioniert worden und an die Kunden des Einkaufszentrums im Prager Stadtteil Pruhonice verteilt worden. Wie CTK weiter schreibt, ist das Aufstellen von Rekordleistungen an Ostern unter den Tschechen ausgesprochen beliebt.

Eishockey: Testspiel Tschechien-Schweiz endet 5:3

Das tschechische Eishockeynationalteam hat am Freitag in Prostejov / Prossnitz ihr zweites Testspiel gegen die Schweiz mit 5:3 gewonnen. Einen Tag zuvor hatten die Schützlinge von Nationaltrainer Alois Hadamczik gegen die Eidgenossen mit 1:3 verloren. Die Spiele gegen die Schweiz gehören zu einer Serie von Vorbreitungsspielen der Tschechen auf die Eishockey-Weltmeisterschaft, die von Ende April bis Mitte Mai in Russland stattfindet.

Handball: Tschechien erleidet gegen Schweiz mit 19:31 ein Debakel

Die tschechische Handballnationalmannschaft hat beim internationalen Turnier des Tschechischen Fernsehens gegen die Schweiz ein Debakel erlitten. Gegen den dem Papier nach schwächsten Gegner verloren die Schützlinge von Nationaltrainer Pavel Pauza am Freitag mit 19:31. Das tschechische Team spielte bei der Begegnung in der Halle von Sparta Prag laut Agenturberichten konzeptlos, statisch in der Abwehr und ohne Effekt vorm Tor. Die nächsten Gegner Tschechiens bei dem Turnier werden Russland und Serbien sein.

Das Wetter: bewölkt, Schauer, bis 15 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien meist bewölkt, örtlich sind Schauer möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 15, in höheren Lagen bei 5 Grad Celsius.