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Russland bezeichnet geplante US-Raketenbasen in Tschechien und Polen als Bedrohung

Als eine Bedrohung für Russland hat das russische Militär die geplante Installierung von US-Raketenbasen in Polen und des zugehörigen Radarsystems in Tschechien eingestuft. Beides richte sich nicht wie von den USA angekündigt gegen Raketen aus dem Iran sondern aus Russland, meinte der Befehlshaber der russischen Weltraumraketentruppen, Wladimir Popowkin, am Montag in Moskau. Der tschechische Premier Mirek Topolanek nannte die Moskauer Bedenken "Unsinn". Er gehe davon aus, dass Russland sich mit der Zeit an dem Raketenabwehrsystem beteilige, sagte Topolanek weiter. Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova kritisierte die Vorwürfe aus Moskau als "politische Propaganda". Ihres Wissens würden die Amerikaner Russland laufend über solche Pläne unterrichten, betonte die Christdemokratin. Die USA hatten Tschechien in den vergangenen Tagen erstmals offiziell um die Stationierung von Teilen dieses Raketenabwehrsystems gebeten.

Tschechiens Präsident Klaus plädiert für neuen Entwurf der EU-Verfassung

Nach Premierminister Mirek Topolanek hat sich in Tschechien nun auch Präsident Vaclav Klaus für eine neue EU-Verfassung ausgesprochen. In einem Artikel für die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes", der am Montag veröffentlicht wurde, warnt das Staatsoberhaupt vor einer allmählichen Vereinheitlichung Europas. "Dieses Dokument muss ein ganz anderes sein als das, was bei den Referenden in Frankreich und den Niederlanden abgelehnt wurde", schreibt Klaus nur wenige Tage vor dem Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Prag. Es wird erwartet, dass Merkel, die im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am Freitag anreist, sich vornehmlich zu Fragen des europäischen Integrationsprozesses und der europäischen Verfassung mit Tschechiens Spitzenpolitikern austauschen will. Bereits am Sonntag hatte Premier Topolanek in einer Fernsehdebatte geäußert, dass Tschechien nicht zur Ratifizierung der vorliegenden EU-Verfassung zurückkehren werde.

Tschechien beziffert Orkanschäden: mehr als eine halbe Milliarde Kronen

In Tschechien sind am Montag erstmals verlässliche Zahlen zu den Schäden veröffentlicht worden, die das Orkantief "Kyrill" in der Nacht von Donnerstag auf Freitag angerichtet hat. So haben die Versicherungen bisher 28.000 Schadensmeldungen in einer Höhe von 485 Millionen Kronen (17 Millionen Euro) entgegengenommen. Es wird erwartet, dass die endgültige Schadensbilanz aber noch um einige hundert Millionen Kronen höher ausfallen wird. Dazu kommen weitere 37 Millionen Kronen (1,3 Millionen Euro), die die Tschechische Bahn (Ceske drahy) an Schäden nennt. Wie hoch die Verluste in der Forstwirtschaft sind, wurde noch nicht bekannt. Der Orkan hatte rund fünf Millionen Kubikmeter Holz niedergedrückt. Komplett wieder hergestellt war am Montagnachmittag die Energieversorgung. Nach dem Orkan waren zeitweise bis zu einer Million Abnehmer ohne Strom gewesen.

Stem: Große Mehrheit der Tschechen hält Klaus für guten Präsidenten

Vaclav Klaus füllt laut 82 Prozent der Tschechen seine Rolle als Staatspräsident gut aus. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem. Überraschend ist dabei, dass dieser Meinung nicht nur die große Mehrheit der befragten Anhänger von Bürgerdemokraten, Christdemokraten und Grünen ist, sondern auch drei Viertel der sozialdemokratischen Anhänger und 60 Prozent der Wähler der Kommunistischen Partei. Vaclav Klaus ist seit fast vier Jahren im Amt, im kommenden Jahr geht seine Amtszeit zu Ende.

Rekordzuwachs an HIV-Infizierten in Tschechien

Einen Rekordzuwachs an HIV-Infizierten gab es im vergangenen Jahr in Tschechien. 93 Neuerkrankungen wurden registriert. Damit hat sich der ansteigende Trend aus den letzten Jahren bestätigt. Insgesamt sind 920 tschechische Bürger seit 1985 erfasst worden, die das HIV-Virus im Blut haben. Bei 209 Menschen brach bisher die Immunschwächekrankheit Aids aus, 123 von ihnen starben. Dies sagt heute Marie Brouckova vom Staatlichen Gesundheitsamt.

Sojdrova ist neue Fraktionschefin der Christdemokraten

Die Christdemokraten im tschechischen Abgeordnetenhaus haben einen neuen Fraktionsvorsitz. Die 43-jährige Abgeordnete Michaela Sojdrova wird nun die dreizehnköpfige Fraktion führen. Sie löst Vlasta Parkanova ab, die Verteidigungsministerin im neuen Kabinett von Mirek Topolanek geworden ist. Ihre neue Fraktionsleitung bestimmten die Christdemokraten am Montag bei einem Parteitreffen in Mittelböhmen.

Tschechien hat 2006 positive Bilanz bei EU-Geldern

Die Tschechische Republik hat im vergangenen Jahr rund 246 Milliarden Kronen mehr von der Europäischen Union erhalten, als sie an Brüssel gezahlt hat. Das hat das tschechische Finanzministerium mitgeteilt. Insgesamt flossen 1,316 Milliarden Euro nach Tschechien, während Prag nur 1,071 Milliarden Euro an den EU-Haushalt abgeführt hat. Den größten Teil der Gelder erhielt das Land aus dem so genannten Kohäsionsfonds. Sie waren dazu bestimmt, Tschechien im Bereich der Umwelt und des Verkehrs zu fördern.

Deutlicher weniger Geld für sozialen Wohnungsbau in Tschechien

In diesem Jahr werden deutlich weniger Gelder für den sozialen Wohnungsbau in Tschechien bereitstehen als noch 2006. So sinkt die Summe, die den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt wird von 1,4 Milliarden Kronen (50 Millionen Euro) auf nur mehr 800 Millionen Kronen (28 Millionen Euro). Hintergrund für den Rückgang sind Kürzungen, die im Haushalt vorgenommen wurden. Dabei überstieg im vergangenen Jahr die Nachfrage das Angebot um rund ein Fünftel.

Deutsch-tschechischer Pianist will komplettes Martinu-Klavierwerk einspielen

Der in München lebende, aber aus Tschechien stammende Pianist Pavel Kaspar hat angekündigt, nach und nach das gesamte Klavierwerk des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu einzuspielen. Die Aufnahmen, die Kaspar plant, stehen im Zusammenhang mit dem 50-jährigen Todestag von Martinu, der im Jahr 2009 begangen wird. Zudem hat Kaspar, der in den 80er Jahren nach Deutschland emigrierte, angekündigt, dass er in der nächsten Zeit häufiger als früher in seiner ursprünglichen Heimat Tschechien auftreten werde.

Skispringer Mazoch nach Sturz weiterhin in künstlichem Koma

Der tschechische Skispringer Jan Mazoch, der beim Weltcup-Skispringen im polnischen Zakopane am Samstag schwer gestürzt war, befindet sich weiter im künstlichen Koma. Die Ärzte der Intensivstation im Krankenhaus in Krakow / Krakau, wo Mazoch derzeit liegt, bezeichneten am Montag den Zustand des Skispringers als ernst aber stabilisiert. Ein Transport des 21-jährigen Sportlers nach Prag sei frühestens in vier bis fünf Tagen möglich, hieß es weiter. Mazoch war im Finale des Weltcupspringens von einer heftigen Sturmböe erfasst worden, kopfüber auf den Hang geprallt und danach bewusstlos am Boden liegen geblieben.

Vereinswechsel im Fußball: Torhüter Drobny zu Bochum, Stürmer Baros zu Lyon

Der tschechische Torhüter Jaroslav Drobny wechselt zum VfL Bochum. Das gab der Klub am Montag bekannt. Der Bundesliga-Verein unterschrieb mit dem 27-Jährigen einen Vertrag bis zum 30. Juni. Zuvor hatte sich Drobny nach VfL-Angaben mit seinem bisherigen Arbeitgeber FC Fulham auf eine Vertragsauflösung geeinigt und wechselt daher ablösefrei. Nach langen Spekulationen verlässt zudem der tschechische Nationalstürmer Milan Baros seinen Verein, den englischen Klub Aston Villa. Der 25-Jährige unterschrieb - ebenfalls am Montag - einen Vertrag über dreieinhalb Jahre beim französischen Meister Olympique Lyon. Zuletzt war Milan Baros außer Form, bei Lyon wird er erneut mit Trainer Gerrard Houllier zusammenarbeiten, der ihn bereits von 2001 bis 2004 beim FC Liverpool betreut hat.

Australian Open: Tomas Berdych im Achtelfinale ausgeschieden

Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, den Australian Open, hat der tschechische Tennisspieler Tomas Berdych den Einzug in das Viertelfinale verpasst. Im Achtelfinale unterlag er am Montag in Melbourne dem Russen Nikolai Dawidenko in vier Sätzen. Während sich damit der letzte tschechische Vertreter in der Herrenkonkurrenz aus dem Turnier verabschiedet hat, ist bereits jetzt klar, dass es eine tschechische Teilnehmerin im Halbfinale des Damen-Einzel geben wird. In der Runde der letzten Acht treffen nämlich am Dienstag mit Lucie Safarova und Nicole Vaidisova zwei tschechische Spielerinnen im direkten Duell aufeinander.

Meteorologen warnen vor Schnee und Glatteis in Tschechien

Nach dem Orkantief "Kyrill" haben die Meteorologen in Tschechien eine nächste Wetterwarnung ausgesprochen. So soll es, beginnend mit der Nacht auf Dienstag, bis zum Donnerstag auf dem Gebiet des ganzen Landes zu starkem Schneefall kommen. In Mähren, wo der Schneefall erst am Mittwoch einsetzen soll, warnen die Meteorologen zudem, dass sich Glatteis bilden kann.

Das Wetter

Am Dienstag ist es in Tschechien meistens bedeckt mit zeitweiligem Schneefall oder in den Niederungen auch Schneeregen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei minus 2 bis plus 2 Grad Celsius.