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Präsident Klaus legt Veto gegen neues Arbeitsgesetzbuch ein

Präsident Vaclav Klaus hat sein Veto gegen das neue Arbeitsgesetzbuch eingelegt. Er begründete dies damit, dass das Gesetzbuch nicht die erforderlichen Veränderungen herbeiführe und nicht im Konsens von Sozialpartnern, Koalition und beiden Parlamentskammern entstanden sei. Politiker und Unternehmer aus dem rechten Spektrum kritisieren an der Norm vermeintlich höhere Ausgaben der Arbeitnehmer sowie geringere Konkurrenzfähigkeit der Firmen. Nach Ansicht der Befürworter ermöglicht das Gesetzwerk hingegen größere vertragliche Freiheit und bewahrt gleichzeitig das nötige Maß an Arbeitnehmerschutz. Das Arbeitsgesetzbuch hatten die Sozialdemokraten gemeinsam mit den Kommunisten im Abgeordnetenhaus durchgesetzt. Für die Überstimmung des Vetos ist jetzt die absolute Mehrheit von 101 Stimmen nötig.

Illegale Deponie Libceves: deutscher Müll zurückgeführt

Aus dem nordböhmischen Libceves sind am Donnerstag die letzten Reste von illegal aus Deutschland eingeführten Kommunalabfällen in eine Müllverbrennungsanlage nach Sachsen abtransportiert worden. Anfang des Jahres war in dem Ort eine wilde Deponie mit rund 4000 Tonnen teils aus Deutschland stammender Abfällen entdeckt worden. Deutsche Stellen hatten sich nach Verhandlungen zu einer Rückführung des Mülls bereit erklärt. Die tschechische Polizei ermittelt weiter gegen sechs Personen, darunter ein Deutscher.

Flüchtiger Milliardär Krejcir will sich unter Umständen stellen

Der vor der tschechischen Justiz auf die Seychellen geflohene Milliardär Radovan Krejcir, dem Unterschlagung im großen Stil und die Vorbereitung eines Mordes zu Last gelegt werden, hat angekündigt, sich gegebenenfalls der Polizei stellen zu wollen. Bedingung dafür sei aber, dass er während der Untersuchung des Falles auf freiem Fuß bleiben könne, schreibt Krejcir in einem Buch, das am Montag in Prag veröffentlicht werden soll. Der Sprecher des Justizministeriums Petr Dimun hat eine entsprechende Garantie bereits abgelehnt: Über eine Haftverschonung könne nicht im Voraus entschieden werden, hieß es.

Sozialdemokraten stellen ihre Ministerkandidaten vor

Premierminister Jiri Paroubek hat am Donnerstag die sozialdemokratische Regierungsmannschaft für den Fall eines Sieges bei den Parlamentswahlen in einem Monat vorgestellt. Bis auf die freiwillig aus der Politik ausscheidende Schulministerin Petra Buzkova sollen demnach alle sozialdemokratischen Minister in ihren bisherigen Ämtern bleiben, darunter auch die wegen ihrer robusten Amtsführung umstrittenen Ressortchefs für Gesundheit und Kultur, David Rath und Vitezslav Jandak. Neu für Regierungsämter nominiert wurden unter anderem der bisherige Chef des Abgeordnetenhauses Lubomir Zaoralek und der ehemalige tschechische EU-Kommissar Pavel Telicka.

CzechTek: 12 Monate auf Bewährung wegen Verletzung eines Polizisten

Zu 12 Monaten Haft auf Bewährung hat das Bezirksgericht in Tachov am Donnerstag einen 25-jährigen Mann verurteilt, der im Juli vergangenen Jahres bei der Techno-Party CzechTek nach Auffassung des Gerichtes einen Polizisten absichtlich mit seinem Auto angefahren hat. Der Beamte trug leichte Verletzungen davon. Der Angeklagte wies die Anschuldigungen zurück und gab an, dass im Gegenteil er von Polizisten angegriffen worden sei. Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden. Der harte Polizeieinsatz zur Auflösung der Technoparty hatte in Tschechien eine anhaltende Diskussion ausgelöst.

Weihnachtsbaum-Unglück: britischer Tourist erhält Entschädigung

Einem britischen Touristen, der im Dezember 2003 auf einem Prager Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Ring durch einen umstürzenden Weihnachtsbaum verletzt worden war, hat ein Prager Gericht am Donnerstag eine Entschädigung in Höhe von 2,5 Millionen Kronen zugesprochen, das sind etwa 85.000 Euro. Den Betrag müssen der Veranstalter des Weihnachtsmarktes und der Prager Magistrat aufbringen. Der Brite war von dem mehr als 25 Meter hohen umstürzenden Baum schwer verletzt worden, unter anderem erlitt er mehrere Knochenbrüche und Verletzungen an der Wirbelsäule.

Jiri und Marie: die verbreitetsten Namen in Tschechien

Jiri und Marie sind in Tschechien die verbreitetsten Vornamen. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Statistik des Innenministeriums hervor. Demnach heißen 321.000 Tschechen Jiri, der Name Marie ist gar 341.000 Mal vertreten. Auf den weiteren Plätzen folgen Jan und Petr bei den Männern, bei den Frauen Jana und Eva. Unter den Familiennamen ist Novak mit rund 34.000 Namensträgern mit Abstand am weitesten verbreitet. Es folgen die Namen Svoboda und Novotny; auf Platz 10 liegt der Familienname Nemec, der sich von der tschechischen Bezeichnung für "deutsch" herleitet.

Zwei Tote bei Absturz eines Kleinflugzeuges bei Marienbad

Zwei Todesopfer forderte am Donnerstag der Absturz eines Ultraleichtflugzeuges unweit von Marianske Lazne / Marienbad. Bei einem Übungsflug war die Maschine unweit eines Einfamilienhauses niedergegangen. In dem brennenden Wrack kamen der 66-jährige Fluglehrer und der 58-jährige Pilot ums Leben.

3. Neiße-Filmfestival gestartet

Mit dem mehrfach ausgezeichneten Streifen "Die Jahreszeit des Glücks" hat am Mittwochabend in Zittau das 3. Neiße- Filmfestival begonnen. Im erfolgreichsten tschechischen Film der vergangenen Jahre zeigt Regisseur Bohdan Slama eine anrührende Liebesgeschichte. Bis zum Sonntag konkurrieren neun Spielfilme aus Deutschland, Tschechien und Polen um den mit 1000 Euro dotierten Hauptpreis und den Publikumspreis im Wert von 250 Euro. Das Festival im Dreiländereck Tschechien-Polen-Deutschland gilt als Podium zumeist jüngerer Filmemacher der drei Länder.

Fußball: Dorfclub FK Chmel Blsany steigt aus der ersten Liga ab

Der FK Chmel ("Hopfen") Blsany aus dem vermutlich kleinsten Fußball-Erstliga-Ort Europas ist nach acht Jahren aus Tschechiens "Oberhaus" abgestiegen. Der Club aus dem 939 Einwohner zählenden Dorf in Westböhmen verlor am Mittwochabend gegen Jablonec / Gablonz und kann am letzten Spieltag die rettenden Plätze nicht mehr erreichen. Blsany liegt unweit von Zatec / Saaz im böhmischen Hopfenanbaugebiet.

Das Wetter

Auch am Freitag bleibt es in Tschechien nahezu wolkenlos und mit 20 bis 24 Grad Celsius frühsommerlich warm. Erst am Samstag ist örtlich mit Schauern zu rechnen, ohne dass es aber kühler wird.