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Streit um St. Veits Kathedrale geht in die nächste Runde

Der Streit zwischen Staat und Kirche um die St. Veits Kathedrale auf der Prager Burg geht in die nächste Runde. Das Bezirksgericht Prag 1 hatte den Dom und einige umliegende Gebäude im Oktober der Kirche zugesprochen, der Staat legte gegen das Urteil Berufung ein. Die Verhandlung vor dem Prager Stadtgericht wurde nun auf den 12. Mai angesetzt. In dem Streit, der sich nun seit bereits 13 Jahren hinzieht, geht es im Wesentlichen um die Gültigkeit einer Verordnung der kommunistischen Regierung aus dem Jahr 1954. Eine Vertreterin des Staates sagte außerdem, die Kathedrale sei einst "ohne Rücksicht auf den Glauben vom Geld aller" errichtet worden und ein "Symbol der tschechischen Staatlichkeit".

Rostislav Roztocil aus deutscher Schubhaft entlassen

Der Tscheche Rostislav Roztocil, der im November aus einem Gefängnis im westböhmischen Plzen / Pilsen entkommen und nach Deutschland geflüchtet war, wurde am Freitag von den deutschen Behörden aus der Schubhaft entlassen. Roztocils Auslieferung war mit der Bedingung verknüpft worden, dass sein Verfahren in Tschechien wieder aufgenommen wird. Ein Gericht in Prag hat die Entscheidung darüber jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt. Roztocil hatte bereits vor der demokratischen Wende als Emigrant in Deutschland gelebt. 1985 wurde er in Abwesenheit wegen Mordes zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Roztocil bestreitet seine Schuld und geht von einer Verschwörung des damaligen Geheimdienstes aus. Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes war er immer wieder unbehelligt nach Tschechien gereist, bis er im Jahr 2000 plötzlich an einem Grenzübergang verhaftet wurde.

Außenminister Svoboda reist nach Kanada und in die USA

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda wird nächste Woche zu einem offiziellen Besuch nach Kanada und in die USA reisen. Allgemein wird erwartet, dass Svoboda dort auch die Frage der Visumspflicht für tschechische Staatsbürger ansprechen wird. In Kanada wird Svoboda unter anderem dem aus Tschechien stammenden Schriftsteller Josef Skvorecky eine Auszeichnung übergeben. In Chicago stehen ein Treffen mit tschechischen Landsleuten und die Eröffnung eines Generalkonsulats auf dem Programm.

Geldstrafe für Chemiefabrik Draslovka

Die Chemiefabrik Draslovka im mittelböhmischen Kolin muss der zuständigen Landkreisbehörde eine Geldstrafe von 400.000 Kronen (etwa 14.000 Euro) bezahlen, weil sie im Januar das Entweichen von Cyanid in die Elbe zu spät gemeldet hat. Das berichtete am Samstag die Tageszeitung Mlada fronta dnes. Die Firmenleitung will mit einer Stellungnahme warten, bis das entsprechende Schreiben offiziell zugestellt ist. Das Cyanid hatte die Elbe auf einer Länge von 83 Kilometern vergiftet, Dutzende Tonnen Fische waren verendet. Auch die tschechische Umweltinspektion hat sich mit dem Unfall beschäftigt. Dem Unternehmen droht eine weitere Geldstrafe von bis zu zehn Millionen Kronen wegen nicht genehmigter Abwasserentsorgung.

Finanzierung von Politikerwohnung wird Wahlkampfthema

Mirek Topolanek, der Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS), beschuldigt den sozialdemokratischen Premierminister Jiri Paroubek, hinter den Vorwürfen rund um die Finanzierung seiner Privatwohnung zu stehen. Die Wohnung, die 8,5 Millionen Kronen (knapp 300.000 Euro) gekostet hat, soll einer anonymen Anzeige zufolge teilweise vom tschechischen Energieriesen CEZ finanziert worden sein. Derzeit befasst sich die Polizei mit dem Fall. Topolanek weist sämtliche Anschuldigungen von sich. Premierminister Paroubek bestreitet seinerseits, die Affäre ins Rollen gebracht zu haben. Anfang Juni gibt es in Tschechien Parlamentswahlen.

Falsche Richterin wollte Prager Kardinal verhaften

Während des Karfreitagsgebets in der Prager St. Veits Kathedrale wollte eine Frau, die sich als Richterin ausgab, den tschechischen Kardinal Miloslav Vlk "verhaften". Das berichtet die Zeitung Mlada fronta dnes in ihrer Samstagausgabe. Die Frau behauptete, einen Haftbefehl wegen Hochverrats gegen Vlk zu haben. Dieser verwirre die Menschen durch die Behauptung, dass Gott existiere. "Verhaften Sie mich, wenn wir hier fertig gebetet haben", antwortete Vlk laut dem Zeitungsartikel. Die falsche Richterin wurde von Assistenten des Kardinals aus der Kirche geführt und dem Ordnungsdienst übergeben.

Grenzübergang Hevlin - Laa an der Thaya wieder in Betrieb

Der Betrieb am tschechisch-österreichischen Grenzübergang Hevlin - Laa an der Thaya konnte rechtzeitig vor dem Osterwochenende wieder in vollem Umfang aufgenommen werden. Vor zwei Wochen war der Übergang wegen Hochwassers geschlossen worden. Die Straße, die zur Grenze führt, wurde durchbrochen, um einen Rückfluss des Wassers in die Thaya zu ermöglichen, danach wurde die Fahrbahn wiederhergestellt. Die Gemeinde Hevlin war durch diese Maßnahme erfolgreich vor den Fluten geschützt worden. Als wirksam erwies sich außerdem ein mehr als drei Kilometer langer Wall aus 20.000 Sandsäcken, den die Bewohner in nur 24 Stunden errichtet hatten.

Wetter

Am Ostersonntag ist es in Tschechien meist bewölkt, am Nachmittag kann es Gewitter geben. Tageshöchsttemperaturen 14 bis 18 Grad, im Westen nur bis 12 Grad. Am Ostermontag bleibt es voraussichtlich trüb und regnerisch.