Nachrichten

EU- Kommissar Mandelson verhandelte in Prag

Der europäische Kommissar für Handel, Peter Mandelson, hat sich positiv über die Wirtschaftleistung der Tschechischen Republik sowie deren Einstellung in Fragen des freien Handels und der Konkurrenzfähigkeit bei Verhandlungen in Brüssel geäußert. Nach seinem Treffen mit dem stellvertretenden Industrie- und Handelsminister Martin Tlapa, der den erkrankten Ressortminister Milan Urban bei den Gesprächen in Prag vertrat, hob Mandelson vor Journalisten das Wachstumstempo der tschechischen Wirtschaft wie auch die im Vergleich mit den Nachbarstaaten niedrigere Arbeitslosigkeit und den relativ geringen Umfang des öffentlichen Defizits hervor. Er rief in Prag die alten EU-Länder auf, sich den neuen Mitgliedsstaaten mehr zu öffnen, namentlich im Bereich des Arbeitsmarktes und auf dem Dienstleistungssektor. Mandelson befindet sich derzeit auf seiner ersten Auslandsreise innerhalb der EU im neuen Jahr.

Tschechischer Außenminister gegen den Boykott dänischer Produkte

Mit dem EU-Kommissar Mandelson ist auch der tschechische Außenminister Cyril Svoboda zusammengetroffen. Nach der Unterredung äußerte er sich u.a. auch zum Boykot, mit dem einige moslemische Länder aus Dänemark stammende Produkte belegt haben. Diesen bezeichnete er als "eine absolut unangemessene Maßnahme" in der Reaktion auf die in der dänischen Presse veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed. Auf einer Pressekonferenz in Prag bezeichnete er u.a. die aus einigen Ländern gemeldete Verbrennung von Staatsflaggen bzw. die Vernichtung europäischer Symbole als einen Angriff auf Werte, die wiederum für die Europäer wichtig seien. Die von Svoboda geäußerte Besorgnis bezüglich des aktuellen Geschehens in vielen moslemisch regierten Ländern teilte auch der EU-Kommissar. Mandelson appellierte daran, die entstandene Situation in Ruhe zu lösen. Cyril Svoboda setzte sich für ein einheitliches Vorgehen der gesamten EU ein.

Suspendierte Vorsitzende des Obersten Gerichts erweitert ihre Klage auf die ganze Regierung

Die in der vergangenen Woche suspendierte Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes der Tschechischen Republik, Iva Brozova hat am Dienstag eine Klage beim Verfassungsgericht eingereicht. Bereits am Freitag hatte sie beim Stadtgericht in Prag gegen Präsident Vaclav Klaus sowie Premierminister Jiri Paroubek geklagt, am Montag dehnte sie dies auf die gesamte Regierung aus. Unter Hinweis darauf, dass ihre Suspendierung nicht rechtmäßig gewesen sei, zumal Staatspräsident Vaclav Klaus keine offiziellen Gründe bekannt gemacht habe, verlangt Brozova, dass dessen Entscheidung aufschiebende Wirkung hat.

Neuer BSE-Fall bestätigt

In Tschechien ist der 24. Fall einer BSE-Erkrankung festgestellt worden. Es handelt sich um eine etwa siebenjährige Kuh aus dem Landwirtschaftsbetrieb Lubna bei Svitavy / Zwitau, die zunächst normal geschlachtet wurde. Das Ergebnis der eingeleiteten Schnelltests deutete die Erkrankung an, die anschließend von dem Nationalen Referenzlabor für BSE-Diagnostik in Jihlava / Iglau bestätigt wurde.

Plötzliche Erkrankung: Paroubek reiste nicht zur Beerdigung von Rau

Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek ist am Dienstag aus gesundheitlichen Gründen nicht wie geplant zur Beerdigung des deutschen Altbundespräsidenten Johannes Rau nach Berlin gereist. Das gab die Kabinettssprecherin am Vormittag bekannt. Paroubek, der an Fieber leidet, wird in Berlin von seinem Berater Tomas Kosta vertreten. Bei dem Begräbnis wird auch Staatspräsident Vaclav Klaus anwesend sein. Der im alter von 75 Jahren verstorbene Sozialdemokrat Johannes Rau war 53 Jahre in der deutschen Politik aktiv, von 1999 bis 2004 stand er an der Spitze der Bundesrepublik.

Ausstellung: Geschichte der tschechischen Karikatur

Auch tschechische Zeichner verstanden es in der Vergangenheit, Karikaturen zu religiösen Themen anzufertigen. Dies beweist eine Ausstellung, die am Mittwoch unter dem Titel "Karikatur und die tschechische Kunst zwischen 1900 - 1950" in Prag eröffnet wird. Dem Kurator der Ausstellung, Ondrej Chrobak, zufolge, nahmen tschechische Künstler eher die Kirche als Institution aufs Korn. Den Glauben als solchen bzw. seine Repräsentanten und Symbole hätten sie nicht als lächerliche Objekte dargestellt, sagte Chrobak bei der Vernissage am Dienstag.

Alte germanische Waffen im nordböhmischen Museum Komotau gezeigt

Einmalige Fundstücke germanischer Waffen aus dem 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung konnten sich heute Journalisten im Museum der nordböhmischen Stadt Chomutov / Komotau ansehen. Die Sammlung der historischen Gegenstände, zu der z.B. Spitzen mehrerer Speere, Schildhalter, ein gebrochenes Schwert und andere gehören, bezeichnen Archäologen als einen auf tschechischem Gebiet einmaligen Fund. Entdeckt wurden sie im Jahr 2003 unweit der Gemeinde Jirkov in der Region von Komotau. Die Notwendigkeit, den wertvollen Fund zunächst gründlich zu konservieren, bezeichnete die Museumsarchäologin Lenka Ondrackova als Grund, warum die Gegenstände erst jetzt der Öffentlichkeit zu sehen bekommt.

Mehr Arbeitslose in Tschechien, Langzeitarbeitslosigkeit sinkt

Die Anzahl der Arbeitslosen in Tschechien ist im letzten Quartal des vergangenen Jahres um 2000 Personen gestiegen. Zum Jahresende 2005 wurden insgesamt 404.800 Arbeitslose in Tschechien registriert, die Arbeitslosenquote betrug zu diesem Zeitpunkt 7,8 Prozent, so die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist dagegen gesunken. Sie stellen jedoch nach wie vor mehr als die Hälfte der Arbeitsuchenden dar. Die Mehrheit der Arbeitslosen in Tschechien sind Leute mit einer Grundschulausbildung und keinem Abiturabschluss. Das geht aus den Angaben des Tschechischen Statistikamtes hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden.

Schnee erschwert Verkehr in Tschechien

In mehreren Gebieten Tschechiens erschwert das Wetter wieder den Verkehr. Auf der Autobahn D1 ist er am Dienstagvormittag auf dem Abschnitt Böhmisch-Mährischen Höhe in beiden Richtungen vorübergehen lahm gelegt worden. Ursache dafür waren LKW-Unfälle, die anschließend die Bildung von mehrere Kilometer langen Kolonnen zur Folge hatten. Aus der Region werden kräftige Schneefälle gemeldet. Ähnliche Komplikationen werden auch aus anderen Regionen Tschechiens gemeldet. Die starken Schneefälle dauerten den ganzen Tag über an, melden die Meteorologen.

Kinohits in Tschechien

Die tschechische Komödie "Jak se kroti krokodyli" (zu Deutsch etwa: Wie man Krokodile zähmt) steht auf der Liste der meistgesehenen Kinofilme auf dem ersten Platz. In den vergangenen vier Wochen haben den Film der Regisseurin Marie Polednakova etwa 250.000 Kinobesucher gesehen, gab die Union der Filmdistributionsfirmen bekannt. Auf Platz zwei der tschechischen Kinocharts liegt der amerikanische Film "Chronicles of Narnia", gefolgt vom Film "München" des Regisseurs Steven Spielberg.