Nachrichten

US-Außenministerium: Tschechien ist nicht nur Transit- und Zielland für Menschenhandel

Die USA halten die Tschechische Republik auch weiterhin für ein Transit- und Zielland des Menschenhandels. Nichtsdestoweniger gehört Tschechien nach Meinung der US-Experten zur besten der drei Gruppen von Ländern, die danach eingestuft werden, wie sie gegen den Menschenhandel kämpfen. Dies geht aus dem Jahresbericht für das Jahr 2005 hervor, das vom US-Außenministerium bereits zum fünften Mal seit dem Jahr 2000 herausgegeben wurde. Dem Bericht zufolge ist Tschechien das Transit- sowie das Zielland für den Handel mit Frauen und Kindern, die illegal aus der Ukraine, Russland, Weißrussland, Moldawien, Litauen, Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, China und Vietnam gebracht werden und vor allem für den sexuellen Missbrauch und für Prostitution bestimmt sind. Von Bedeutung ist dem Bericht zufolge auch der Menschenhandel innerhalb der Republik, dessen Opfer vor allem Roma-Frauen sind. Tschechien geht jedoch den wichtigsten Anforderungen nach, die auf den Kampf gegen Menschenhandel gestellt werden, da das Kabinett 2004 die entsprechende Legislative stärkte.

Schlanger: Lohnerhöhungen seien unsicher

Dem Vorsitzenden des Gewerkschaftsverbandes der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen, Jirí Schlanger, ist es nicht klar, wie es den Arbeitgebern gelingen wird, den Beschäftigten in staatlichen Krankenhäusern Löhne zu erhöhen. Es sei, so Schlanger, nämlich unsicher, ob sie rechtzeitig finanzielle Mittel für die Lohnerhöhungen haben werden. Das sagte der Gewerkschafter am Samstag auf der Tagung des Tschechischen Gesundheitsforums in Darová bei Rokycany (Westböhmen). Auf die Lohnerhöhungen hatten sich Vertreter der Regierung, der Ärzte, der Krankenhäuser und der Versicherungsanstalten am Freitag geeinigt.

MfD: Nobelpreisträger Seifert wurde vom Zahnarzt denunziert

Der tschechische Dichter und Nobelpreisträger Jaroslav Seifert wurde Jahre lang vom tschechoslowakischen kommunistischen Geheimdienst StB kontrolliert. Informationen über den Dichter erhielt der Geheimdienst von einem Zahnarzt, dessen Patient Seiferts Freund, der Schriftsteller Jaromír Horec war. Darüber informierte die Tageszeitung Mladá fronta Dnes (MfD) in ihrer Wochenendausgabe. Der Zahnarzt war für den Geheimdienst u. a. aus dem Grund interessant, weil unter seinen Patienten auch der ehemalige Außenminister Jirí Hájek und die Ehefrau von Frantisek Kriegel waren. Die beiden Männer gehörten zu den Kritikern der sowjetischen Okkupation von 1968. Nach Meinung des ehemaligen Dissidenten Jirí Gruntorád, der Mitglied des von den tschechoslowakischen Dissidenten gegründeten Ausschusses für die Verteidigung der ungerecht Verfolgten (VONS) war, wurde Seifert schon seit den fünfziger Jahren vom kommunistischen Geheimdienst verfolgt. Die Geheimpolizei habe, so Gruntorád, ohne Zustimmung des Gerichts Seiferts Bankkonto kontrolliert und Menschen aus der Umgebung des Dichters angeworben.

Viele Fische in der Neiße vom unbekannten Stoff vergiftet

Durch einen bislang unbekannten Stoff sind Hunderte von Forellen und Äschen im Fluss Nisa (Neiße) in der Region von Jablonec nad Nisou (Gablonz) und Liberec (Reichenberg) vergiftet worden. Nach Informationen eines Mitarbeiters des Fischerverbandes handelt es sich um das größte Fischsterben in den letzten zehn Jahren in der Region. Der Fall wird von der Umweltinspektion und der Polizei in Jablonec untersucht.

Musikfestival "Prager Frühling" geht zu Ende

Das 60. internationale Musikfestival Prager Frühling ist am Samstagabend mit einem Konzert des Sinfonieorchesters des Bayrischen Rundfunks zu Ende gegangen. Unter de Leitung von Mariss Jansons erklangen im Prager Repräsentationshaus Werke von Ludwig van Beethoven und Antonín Dvorák. Seit dem 12. Mai fanden im Rahmen des Festivals 58 Konzerte und 9 Opern- und Ballettvorstellungen statt.

Musikfestival "United Islands of Prague" wird fortgesetzt

Auf der Prager Moldauinseln Strelecky ostrov (Schützeninsel) und Cisarska louka (Kaiserliche Wiese) und in Zlute lazne wurde am Samstag das internationale Musikfestival "United Islands of Prague" fortgesetzt. Bis zum Sonntag werden sich auf den Prager Moldauinseln mehr als 60 Musikgruppen und Sänger vorstellen.

Fußball-WM Qualifikation: Tschechien - Andorra 8 : 1

Für ein Tor-Festival hat die tschechische Fußballnationalmannschaft im Qualifikationsspiel für die Fußball-WM gesorgt, als sie am Samstag in Liberec (Reichenberg) das Team Andorras mit 8:1 besiegte. Am Rekordsieg waren auch der Bochumer Vratislav Lokvenc, die Dortmunder Jan Koller und Tomás Rosický sowie der Neu-Nürnberger Jan Polák beteiligt. Weitere glückliche Torschützen waren Vladimír Smicer, Tomás Galásek und Milan Baros. Das ausverkaufte Stadion applaudierte Jan Koller, der mit seinem 35. Tor zum besten Torschützen der tschechischen Fußballgeschichte geworden ist.