Nachrichten

Überraschte Reaktionen auf Mega-Mediendeal

Tschechische Politiker, unter anderem Staatspräsident Václav Klaus und mehrere Angehörige des Medienausschusses im Parlament, äußerten sich überrascht zu dem Megadeal rund um TV-Nova, den größten tschechischen Privatfernsehsender. Wie am Montag bekannt geworden war, hatte die US-amerikanische Gesellschaft Central European Media Enterprises (CME) für umgerechnet 484 Millionen Euro 56 Prozent von TV-Nova erworben. Zwar war bereits vorher bekannt, dass die Finanzgruppe PPF den Anteil an TV-Nova verkaufen wollte, in den Medien war jedoch zunächst der deutsche Bertelsmann-Konzern als Käufer favorisiert worden. CME hielt schon einmal die Mehrheit an dem Sender, war aber in Folge eines Streits 1999 ausgeschieden. Daraufhin musste der tschechische Staat wegen mangelnden Schutzes von Investitionen etwa 335 Millionen Euro an CME bezahlen. Nach dem neuesten Deal hat die Gesellschaft auch die Kontrolle über die Sendelizenz. Mehr dazu erfahren sie im Anschluss an die Nachrichten im Tagesecho.

Abgeordnetenhaus stimmt über Staatshaushalt für 2005 ab

Im tschechischen Abgeordnetenhaus soll am Mittwoch über den Staatshaushalt für das Jahr 2005 abgestimmt werden. Die Budgetvorlage der sozialliberalen Regierungskoalition sieht ein Defizit von 83,6 Milliarden Kronen vor, das sind etwa 2,7 Milliarden Euro. Da die Opposition, bestehend aus den konservativen Bürgerdemokraten und den Kommunisten, Kritik an dem Haushaltsentwurf angemeldet hat, wird mit einem knappen Abstimmungsergebnis gerechnet. Die Regierungsparteien verfügen im Abgeordnetenhaus zusammen nur über 101 der insgesamt 200 Sitze.

Abgeordnetenhaus verabschiedet Gesetzesnovelle zur Liberalisierung des Energiemarktes

Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Dienstag eine Gesetzesnovelle verabschiedet, der zufolge bis zum Jahr 2007 der Markt mit Elektrizität und Erdgas liberalisiert werden soll. Bereits ab kommendem Jahr können große Unternehmen ihren Erdgaslieferanten frei wählen. Die Abgeordneten kamen damit einer Empfehlung des Senats nach. Das Gesetz muss nun nur noch vom Präsidenten unterschrieben werden.

Entscheidung über eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle wegen Weihnachten verschoben

Die Abstimmung über die Möglichkeit einer eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle, die ebenfalls auf der Tagesordnung des Abgeordnetenhauses stand, wurde am Dienstag bis frühestens Februar vertagt. Eine Autorin der Gesetzesvorlage, die liberale Abgeordnete Tatána Fischerová, hatte nach Absprache mit Homosexuelleninitiativen selbst den Aufschub verlangt. Kurz vor dem christlichen Weihnachtsfest hätte man die Atmosphäre nicht unnötig aufwühlen wollen, sagte Fischerová. In der Diskussion über die eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle gibt es innerhalb der meisten tschechischen Parteien unterschiedliche Ansichten, allein die Fraktion der Christdemokraten ist geschlossen dagegen. In der Vergangenheit hatte das Abgeordnetenhaus ähnliche Vorschläge bereits dreimal abgelehnt.

Tschechien und die USA brauchen einen neuen Vertrag über die Auslieferung von Bürgern

Die Tschechische Republik und die Vereinigten Staaten von Amerika brauchen ein neues Gesetz zur gegenseitigen Auslieferung von strafrechtlich verfolgten Bürgern. Darauf einigten sich am Dienstag Innenminister Frantisek Bublan und der scheidende US-Justizminister John Ashcroft, der zu einem eintägigen Besuch in Tschechien weilte. Bislang gilt ein Abkommen aus dem Jahr 1925, in dem einige Straftaten gar nicht vorkommen. Die Minister sprachen außerdem über die Terrorismus-Problematik, die Zusammenarbeit tschechischer und amerikanischer Geheimdienste sowie über den Kampf gegen Menschenhandel und internationalen Drogenschmuggel.

Internationales Musikprojekt "Ceské sny" zu Ende

Das internationale Musikprojekt "Ceské sny", zu Deutsch "Tschechische Träume", geht am Dienstag mit einem Konzert in der niederösterreichischen Stadt Retz nahe der tschechischen Grenze zu Ende. Mit insgesamt 85.000 Besuchern übertraf der Erfolg der Konzertreihe die Erwartungen ihrer Organisatoren. Laut Festivaldirektor David Dittrich waren die Musikveranstaltungen in vielen ausländischen Regionen und Städten ein Impuls für die intensivere Beschäftigung mit der Tschechischen Republik. Seit dem Sommer gab es im Rahmen von "Ceské sny" 117 Konzerte in 16 europäischen Ländern. Eines der Ziele war dabei, stereotype Vorstellungen von der tschechischen Musik zu hinterfragen. Den Ehrenschutz hatte unter anderem der tschechische Expräsident Václav Havel übernommen.

Gorilla-Baby erblickte im Prager Zoo das Licht der Welt

Im Prager Zoo Troja wurde zum ersten Mal in Tschechien ein junger Gorilla geboren. Das gab der Sprecher des Zoos am Dienstag bekannt. Der Gorilla-Pavillon soll nun für einige Tage geschlossen bleiben, damit die zwölfjährige Mutter und ihr Junges die nötige Ruhe haben. Die Mutter war vor drei Jahren aus Sydney nach Prag gekommen, der Vater voriges Jahr aus Großbritannien.

Wetter

Am Mittwoch ist es in Tschechien in tieferen Lagen bedeckt, stellenweise könnte es leicht schneien, nur in den Bergen scheint überwiegend die Sonne. Tageshöchsttemperaturen -3 bis +1 Grad.