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Tschechische Regierung bietet Opfern des Geiseldramas von Beslan Hilfe

Die tschechische Regierung bietet den Opfern des jüngsten Geiseldramas in der südrussischen Stadt Beslan Hilfe an. Konkret sollen den traumatisierten Geiseln und ihren Angehörigen Erholungsaufenthalte in Tschechien ermöglicht werden, die dabei helfen können, den erlittenen Schock zu überwinden. Eine Regierungssprecherin bestätigte am Samstag, dass Premierminister Stanislav Gross Außenminister Cyril Svoboda, Gesundheitsministerin Milada Emmerová und Innenminister Frantisek Bublan aufgefordert hat, sich im Rahmen ihrer Ressorts an der Vorbereitung der Initiative zu beteiligen. Derzeit würden Unterbringungskapazitäten und finanzielle Möglichkeiten geprüft. Die Opfer des Geiseldramas könnten bereits innerhalb weniger Tage in Tschechien eintreffen, konkretere Planungen müssten jedoch im Einklang mit den Reaktionen aus Russland durchgeführt werden. Nach vorläufigen Angaben waren bei der Geiselnahme in einer Schule in Südrussland 322 Personen ums Leben gekommen, davon 155 Kinder.

ODS stimmt sich auf bevorstehende Wahlgänge ein

Der Exekutivrat der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS kam am Samstag in der nordostböhmischen Stadt Jablonné nad Orlicí zu Beratungen über die gegenwärtige politische Situation und über die Strategie für die im Herbst bevorstehenden Landkreis- und Senatswahlen zusammen. Parteichef Mirek Topolánek sagte im Anschluss an die Unterredungen, er gehe davon aus, dass er am Parteikongress im Dezember als einziger Kandidat für seine Wiederwahl antreten werde. Die Situation in der Partei war in letzter Zeit vor allem im Zusammenhang mit einer Korruptionsaffäre angespannt gewesen. Ein Regierungsabgeordneter hatte ODS-Politiker beschuldigt, ihm Geld angeboten zu haben, damit er bei der Vertrauensabstimmung im Parlament gegen die Regierung des sozialdemokratischen Premiers Stanislav Gross stimme. Toploláneks Stellung dürfte andererseits durch den Erfolg bei den Europawahlen und durch gute Umfragewerte für die rechtsliberale ODS vorerst gefestigt sein.

"Bund der Vertriebenen" zeichnet tschechischen Politikwissenschaftler Dolezal aus

Der deutsche "Bund der Vertriebenen" hat den tschechischen Politikwissenschaftler Bohumil Dolezal mit seiner Ehrenplakette ausgezeichnet. Dies berichtete am Samstag die Nachrichtenagentur dpa. Die Vertriebenen würdigten damit in Berlin den Einsatz Dolezals für die deutsch-tschechische Aussöhnung. Dolezal, 1940 in Prag geboren, gehörte zu den Unterzeichnern der "Charta 77", mit dem die Gruppe um den späteren Staatspräsidenten Václav Havel gegen das kommunistische Regime eintrat. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs setzte sich Dolezal für die Anerkennung des an drei Millionen Sudetendeutschen verübten Vertreibungsunrechts ein. Die Milderung der Folgen des Unrechts sei auf dem Wege der Entschädigung kaum zu erreichen, sondern nur auf dem Wege politischer Vereinbarungen, die Gesten des guten Willens nach sich ziehen, sagte Dolezal am Samstag in Berlin.

Eröffnung neuer tschechisch-österreichischer Grenzübergänge verzögert sich

Die geplante Eröffnung von fünf neuen tschechisch-österreichischen Grenzübergängen verzögert sich. Die für den Tourismus bestimmten kleinen Übergänge hätten bereits in diesem Frühjahr ihren Betrieb aufnehmen sollen, nun ist laut Nachrichtenagentur CTK eine Aufschiebung bis zum Beginn der nächsten Tourismussaison wahrscheinlich geworden. Der Vorsitzende der südböhmischen Landesregierung Jan Zahradník sagte, derzeit fehle noch ein entsprechendes Regierungsübereinkommen zwischen beiden Staaten. Sowohl das tschechische als auch das österreichische Außenministerium hätten im Vorjahr Schritte in diese Richtung versprochen, bisher sei jedoch nichts geschehen, so Zahradník. Alle geplanten Grenzübergänge liegen in der Euroregion Silva Nortica, die vier südböhmische Kreise sowie das niederösterreichische Waldviertel umfasst.

EU-Kommissar Telicka: Berufliche Zukunft noch ungewiss

Der tschechische EU-Kommissar Pavel Telicka hat sich nach eigenen Worten noch nicht endgültig entschieden, welche berufliche Karriere er nach dem Auslaufen seines Mandates im November einschlagen wird. Neben einer Tätigkeit im Rahmen der breiteren europäischen Infrastruktur könne er sich jedoch auch eine Position in der Privatwirtschaft vorstellen, sagte Telicka am Samstag in Brüssel. Ein Angebot für einen Posten in der tschechischen Staatsverwaltung hat Telicka im August abgelehnt. Telicka fühlt sich nach eigener Aussage in der europäischen Kommission "wie ein Fisch im Wasser". An der Seite von David Byrne steht er derzeit an der Spitze des Ressorts für Gesundheit und Verbraucherschutz. In der neuen Kommission, die im November ihr Amt antritt, wird Telicka jedoch vom ehemaligen tschechischen Premier Vladimír Spidla ersetzt. Dieser wird Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Gleichbehandlung.

Eishockey: Tschechien - Deutschland 7:2

Die tschechische Eishockeyauswahl hat am Freitag beim Weltcup-Gruppenspiel in Prag die Mannschaft aus Deutschland klar mit 7:2 besiegt. Damit bestätigten die Tschechen ihren dritten Platz in der Tabelle, am Dienstag werden sie entweder in Schweden oder in Finnland um den Einzug ins Semifinale spielen.

Wetter

Am Sonntag ist es in Tschechien voraussichtlich heiter bis leicht bewölkt, im Osten nimmt die Bewölkung im Tagesverlauf jedoch zu. Tageshöchsttemperaturen: 21 bis 25 Grad.