Nachrichten

Aktivisten demonstrieren gegen Waffenverkauf

An die 15 Aktivisten der Bewegung "Nesehnuti" haben am Montag vor dem Prager Verteidigungsministerium demonstriert. Die Demonstrierenden wollten darauf aufmerksam machen, dass ihrer Meinung nach das Verteidigungsministerium nicht weiß, wo die tschechischen Waffen und die Munition enden, die die tschechische Armee verkauft. Den Aktivisten zufolge wisse keiner, ob die Waffen nicht in Ländern verkauft werden, wo Menschenrechte durch undemokratische Regime verletzt werden. Das Verteidigungsministerium könne sich allerdings zur Vergabe von Lizenzen zum Waffenverkauf äußern, meinte eine Angestellte des Verteidigungsministeriums am Montag.

Wirtschaftskammern aus neun Staaten beschließen Kooperation

Im Hinblick auf die EU-Erweiterung haben am Montag in der tschechischen Stadt Plzen (Pilsen) Wirtschaftskammern aus neun Staaten eine umfassende Kooperation beschlossen. Zu dem Netzwerk gehören 48 künftige regionale Kammern aus EU-Staaten und -Kandidatenländern. Der Plan der Wirtschaftskammern sieht vor, in Zukunft verstärkt zwischen den Unternehmen aus bisherigen und künftigen EU-Staaten zu vermitteln. So sollen Firmenpartnerschaften geschmiedet und internationale Kontakte erleichtert werden.

Tschechischer Erdölexperte im Südirak ums Leben gekommen

Ein tschechischer Erdölexperte ist am vergangenen Donnerstag in einer der drei südirakischen Erdölraffinerien bei einer Explosion ums Leben gekommen. Zwei weitere Fachleute wurden verletzt. Dies teilte am Montag eine Angestellte des tschechischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur CTK mit. Es sei ausgeschlossen, dass es sich um einen terroristischen Angriff gehandelt habe. Tschechen beteiligen sich im Südirak am Wiederaufbau des Landes.

Vertrag für Straße Zittau-Bogatynia-Hradek nad Nisou unterzeichnet

Pünktlich zur EU-Erweiterung, am 1.Mai, soll der Bau einer lang ersehnten Straße im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien beginnen. Die 4,5 Kilometer-Strecke wird die Städte Zittau, Bogatynia (Reichenau) und Hradek nad Nisou (Grottau) verbinden. Den Staatsvertrag diesbezüglich haben heute in Zittau die Verkehrsminister Manfred Stolpe und Milan Simonovsky sowie der polnische Infrastrukturminister Marek Pol unterzeichnet. Spätestens im Jahr 2007 soll der Verkehr über die neue Straße rollen.

Protest gegen Elbe-Staustufen

Gegner des Baus von Staustufen im tschechischen Oberlauf der Elbe haben heute der tschechischen Regierung ein Protestschreiben vorgelegt. Mitte April soll das Kabinett über den Ausbau der Elbe als Wasserstraße für größere Schiffe entscheiden. Tschechische und deutsche Umweltinitiativen sehen durch den Bau der vom Verkehrsministerium geplanten Staustufen zwei Landschaftsschutzgebiete im Böhmischen Mittelgebirge und im Elbsandsteingebirge gefährdet. Zudem widerspreche das Bauvorhaben nach Angaben der tschechischen Initiativen "Arnika" und "Freunde der Natur" EU-Richtlinien für Landschafts- und Naturschutz. Mehr zu diesem Thema im Anschluss in unserem Tagesecho.

Deutsche Justizministerin Zypries in Prag

Die deutsche Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) ist am Montag zu einem Arbeitsbesuch bei ihrem tschechischen Amtskollegen Karel Cermak in Prag eingetroffen. Grund für das Treffen war der nahende EU-Beitritt Tschechiens und die Frage nach einer Ausweitung der bilateralen Zusammenarbeit im Rahmen der neuen Gemeinschaft. Die deutsche Ministerin teilte in Prag mit, dass die deutschen offiziellen Stellen das Problem der angeblichen Kinderprostitution im tschechischen Grenzgebiet nicht mehr so scharf wahrnehmen wie vor einigen Jahren. Zu den weiteren besprochenen Themen gehörten u. a. die Terrorbekämpfung und der Europäische Haftbefehl.

Deutsche Telekom an Cesky Telecom interessiert

Die Deutsche Telekom hat nach Angaben des Wirtschaftmagazins EURO Interesse an der Tschechischen Telekom (Ceská Telecom). Laut EURO, das sich auf mehrere unabhängige Quellen beruft, wollen die Deutschen 130 Milliarden Kronen zahlen, das sind etwa 3,9 Milliarden Euro. Nach dem Plan des Tschechischen Eigentumsfonds, der für den Verkauf des 51-prozentigen Staatsanteils am Unternehmen verantwortlich ist, soll die Tschechische Telekom im Verlauf des kommenden Jahre vollständig privatisiert sein. Nach einer Ausschreibung zu Beginn des Jahres, sind gegenwärtig elf Unternehmen und Konsortien an den Kaufverhandlungen beteiligt. Analysten schätzen den Wert der 51-Prozent-Beteiligung des tschechischen Staates auf 50 bis 65 Milliarden Kronen.

Zigaretten von Philip Morris jetzt teurer

Der größte Zigarettenhersteller in Tschechien, Philip Morris, hat begonnen seine Zigaretten auf dem heimischen Markt zu höheren Preisen zu verkaufen. In einem Gespräch mit der Tageszeitung Mlada fronta dnes sagte der scheidende Chef von Philip Morris Tschechien, Ian Fergusson, dass die Preise flächendeckend um 4 Kronen angehoben werden sollen. Eine Packung Malboro soll dann 57 Kronen kosten, das ist etwa 1 Euro 80 Cents. Grund für den Preisanstieg ist die Erhöhung der Verbrauchersteuer zum Jahresbeginn 2004.

Polizisten erschießen Verdächtigen

Polizisten haben am Montag im nordböhmischen Trmice/Türmitz einen Verdächtigen erschossen, der sich einer Festnahme widersetzt und das Feuer auf die Beamten eröffnet hatte. Zwei Polizisten wurden bei dem Einsatz auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums verletzt. Passanten kamen nach Angaben einer Sprecherin nicht zu Schaden. Einen zweiten Mann konnten Polizisten überwältigen. Es handelte sich um einen Einsatz, der von der Anti-Drogen-Zentrale der tschechischen Polizei koordiniert wurde, so die Nachrichtagentur CTK.

Dauerausstellung auf dem Prager Hradschin

Präsident Václav Klaus hat am Montag eine Dauerausstellung auf der Prager Burg, dem Hradschin, eröffnet. Die Ausstellung, die die 5000 Jahre alte Geschichte des Ortes der Prager Burg nachzeichnet, soll am Dienstag ihre Tore für die ersten Besucher öffnen. 90 Prozent der ausgestellten Exponate sind Originale. Der Hradschin zählt zu den größten europäischen Burganlagen und ist seit jeher Sitz böhmischer Könige und Kaiser gewesen. Heute hat der Präsident als Staatschef seine Kanzlei auf der Prager Burg.