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Verdächtiger Bombenattentäter gestorben

Der vermutliche Täter einer Serie von Bombenanschlägen, der Ende vergangenen Jahres in der Nähe der nordostböhmischen Stadt Teplice nad Metuji von der Polizei gefasst wurde, kommt nicht mehr vor Gericht. Der 68jährige Rentner aus Prag, der einen selbstgebauten Sprengsatz mit sich führte, versuchte bei seiner Festnahme Selbstmord zu begehen und musste wegen ernsthafter Verletzungen ins Krankenhaus eingewiesen werden. Am Sonntag starb er im Prager Militärspital, ohne vorher vernommen werden zu können. Die Polizei verdächtigte den Mann u.a. der Absicht, das Denkmal der tschechisch-deutschen Freundschaft in der Nähe von Teplice nad Metuji zerstören zu wollen. Außerdem soll er auch weitere Denkmäler, ein Krankenhaus, sowie diverse Eisenbahntrassen beschädigt haben.

Tschechen im iranischen Bam

Die Mitglieder des tschechischen Rettungsteams, das sich seit Freitag in der vom Erdbeben zerstörten iranischen Stadt Bam befindet, fühlen sich durch kontinuierliche leichte Erderschütterungen in und um diese Stadt beunruhigt. Darüber informierte die Koordinatorin der humanitären Hilfsmission aus dem nordböhmischen Liberec, Eva Cejkova. Das neunköpfige tschechische Team, das in nur 10 Tagen über 5 700 Kilometer in drei Geländewagen zurückgelegt hatte, will 7-10 Tage vor Ort bleiben, um die mitgebrachten Hilfsgüter direkt an die Bedürftigen zu verteilen.

Tschechische Politiker gehen auf Reisen

Wie zu Beginn des Vorjahres wird die erste Auslandsreise des tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus auch im Jahr 2004 in die Slowakei führen. Wie diesbezüglich angekündigt wurde, soll er am Mittwoch den 14.Januar einen dreitägigen Arbeitsbesuch im dem Nachbarland antreten. Damit setzt er die von seinem Amtsvorgänger Vaclav Havel begründete Tradition fort. Zu einer Auslandsreise brechen in der kommenden Woche auch weitere tschechische Politiker auf. Über die Einbeziehung Estlands und Lettlands in die NATO wird in der kommenden Woche der tschechische Verteidigungsminister Miroslav Kostelka in Riga und Tallin mit seinen Amtskollegen und anderen Spitzenpolitikern beider Länder verhandeln. Vorgesehen ist auch eine Reise von Außenminister Cyril Svoboda in den Irak, wo er Gespräche mit dem US-Verwalter für den Irak, Paul Bremer, sowie Vertretern des provisorischen irakischen Regierungsrats führen will.

Beratungen tschechischer und slowakischer Christdemokraten

Spitzenpolitiker der in der Regierungskoalition vertretenen Volkspartei KDU-CSL wollen über die vorgesehene zweite Phase der Finanz- bzw. Steuerreform und die vorbereitete Änderung des Rentensystems beraten. In Lipnice nad Sazavou werden sie am Montag gemeinsam mit ihren slowakischen Partnern aus der Christdemokratischen Bewegung (KDH) u. a. über das kontroverse Prinzip "Dreimal und es reicht" diskutieren, nach dem ein Täter bei einer dritten schwerwiegenden Straftatwiederholung lebenslänglich verurteilt werden sollte. Während in der Slowakei dieses Prinzip bereits in die Praxis umgesetzt wird, waren diesbezügliche Bemühungen der tschechischen Christdemokraten bisher erfolglos.

Unterstützung tschechischer Firmen in Deutschland

Die Regierungsagentur CzechTrade wird tschechische Firmen unterstützen, die daran interessiert sind, sich am deutschen Markt im Rahmen der neu zu gründenden Vereinigung tschechischer Unternehmen in Deutschland zu etablieren bzw. dort zu verweilen. Nach Worten des CzechTrade-Generaldirektors Martin Tlapa will die Agentur die neue Organisation, die spätestens im März in Berlin entstehen soll, durch Werbeaktivitäten und Lobbying bei deutschen Institutionen fördern. Nach Tlapas Meinung wird sich die Zahl tschechischer Firmen, die an der Eröffnung einer eigenen Vertretung in Deutschland interessiert sind, nach dem EU-Beitritt Tschechiens wesentlich erhöhen.

Tourismusförderung in Tschechien

Dem staatlichen Programm zur Förderung des Fremdenverkehrs stehen in diesem Jahr insgesamt 150 Millionen Kronen, umgerechnet etwa 5 Mio. Euro zur Verfügung, was im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Mio. Kronen weniger ist. Die Interessenten können sich um eine Subvention ihrer Projekte zum Ausbau von Kurorten, Sport- und Erholungsaktivitäten und zur Propagierung der Tschechischen Republik im Ausland bewerben. Dies sagte die Abteilungsleiterin beim Ministerium für regionale Entwicklung, Blanka Elfmarkova, im südmährischen Brno auf der an diesem Wochenende veranstalteten Tourismusmesse Go und Regiontour.

Gesundheitszustand von Ex-Präsident Vaclav Havel hat sich verbessert

Der Gesundheitszustand des ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel, der Anfang dieser Woche seine Asienreise wegen Atembeschwerden und einer anschließenden Bronchienentzündung abbrechen musste, hat sich verbessert. Nach seiner Rückkehr aus Indien, wo er am Montag den Mahatma-Gandhi-Friedenspreis übernommen hatte, absolvierte Havel in Prag eine Reihe von Untersuchungen, musste jedoch nicht ins Krankenhaus eingewiesen werden. Wie die Tageszeitung Mlada fronta Dnes in ihrer Dienstag-Ausgabe berichtete, plant der Ex-Präsident ab April einen mehrmonatigen USA-Aufenthalt.

Ausstellung erinnert an österreichische Architekten Fellmer und Helmer

Im Foyer der Prager Staatsoper wurde eine einmalige Ausstellung eröffnet, die einen Einblick in die Tätigkeit der legendären Wiener Baugesellschaft Fellner&Helmer vermittelt. Anhand zahlreicher Zeichnungen, Fotografien, Begleittexte und anderer Dokumente werden hier die Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer vorgestellt, die in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts in der mitteleuropäischen Region vor allem durch den Bau zahlreicher Theaterhäuser berühmt wurden. Außer der Staatsoper Prag, die seinerzeit als Neues Deutsches Theater funktionierte, sind nach den Plänen der beiden Architekten hierzulande auch Theaterhäuser in Brno, Karlovy Vary, Liberec, Mlada Boleslav und anderen Städten entstanden.