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Tschechische Regierung erwartet voll bepacktes Auftaktprogramm 2004

Die tschechische Regierung hat am Mittwoch auf ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr gleich ein voll bepacktes Programm abzuarbeiten. Gegenstand ihrer diesjährigen Auftaktsitzung werden zum Beispiel der Entwurf zum neuen Schulgesetz, die Hauptprinzipien der Rentenreform oder die staatliche Energiekonzeption sein. Zur Behandlung kommen wird auch eine Übersicht von Maßnahmen, mit denen der hiesige Staat die letzten Unzulänglichkeiten der Tschechischen Republik vor deren EU-Beitritt am 1. Mai dieses Jahres zu beseitigen gedenkt. Gegen Ende der ersten Arbeitswoche sollen außerdem die Verhandlungen zwischen der tschechischen und schwedischen Seite über 14 geleaste Jagdflugzeuge vom Typ Jas-39 Gripen für die tschechischen Luftstreitkräfte begonnen werden.

Sobotka: Staatshaushaltsdefizit wird 2005 unter 100 Mrd. Kronen betragen

Die tschechische Regierung habe die Absicht, das Defizit des Staatshaushalts im kommenden Jahr 2005 unter die Grenze von 100 Milliarden Kronen (ca. 3,1 Milliarden Euro) zu senken. Dies erklärte der tschechische Finanzminister Bohuslav Sobotka am Sonntag in einer Sendung des privaten Fernsehkanals TV Prima, wobei er darauf verwies, dass das für dieses Jahr bewilligte Haushaltsdefizit von 115 Milliarden Kronen (ca. 3,6 Milliarden Euro) ein einmaliger Rekordwert bleiben solle. Noch im Dezember 2003 war Sobotka von einem Defizit von 114 Milliarden Kronen auch für das Jahr 2005 ausgegangen. In der Fernsehsendung stellte er jedoch klar, dass die Regierung das Haushaltsdefizit im darauf folgenden Jahr 2006 noch weiter senken will.

Klaus: Wirtschaftswachstum ist wegen Überregulierung sehr gering

Erfahrungen aus der Arbeit eines Ministers sollte nach Meinung des tschechischen Präsidenten Václav Klaus jener Politiker haben, der als tschechischer Vertreter in der nach der Wahl zum Europaparlament neu zu bildenden Europäischen Kommission mitwirken werde. Klaus zufolge werde die Funktion des europäischen Kommissars in der Tschechischen Republik ein bedeutsamer Posten gleich unter dem des Ministerpräsidenten sein und damit höher stehen, als die eines Kabinettsministers. Das erklärte das Staatsoberhaupt am Sonntag in einer Fernsendung des TV-Kanals Nova. Zur wirtschaftlichen Situation in Tschechien äußerte sich Klaus dahingehend, dass das ökonomische Wachstum des Landes ein relativ sehr geringes sei. Dies sei seiner Meinung nach vor allem auf eine unglaubliche staatliche Überregulierung zurückzuführen. Unternehmen und Unternehmer seien zudem zu stark mit Steuern belastet, was sich in der Zukunft rächen werde, sagte Klaus.

Tschechische Armee zieht zum vorletzten Mal wehrpflichtige Rekruten ein

Am Montag werden insgesamt 1800 neue Rekruten in die Kasernen der Tschechischen Armee eingezogen. Die knapp 2000 jungen Männer sind dabei die vorletzten Wehrpflichtigen, die hierzulande ihren einjährigen Grundwehrdienst ableisten müssen, da die tschechischen Streitkräfte ab Januar 2005 aus einer kompletten Berufsarmee bestehen werden. Die letzten Wehrpflichtigen werden Anfang April eingezogen, teilte Vítezslav Bures von der Presseabteilung des Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur CTK mit.

Schauspielerin Helena Ruzicková im Alter von 67 Jahren verstorben

Helena Ruzicková, eine der bekanntesten und beliebtesten tschechischen Schauspielerinnen der Vergangenheit und Gegenwart, ist am Sonntag im Alter von 67 Jahren nach langer schwerer Krankheit im Pilsener Fakultätskrankenhaus verstorben. In den zurückliegenden zwei Jahren hatte sie einen tapferen Kampf gegen den Krebs geführt, dem sie nun erlegen war. Der Tod der in vielen Filmen und vor allem Komödien populär gewordenen Schauspielerin ist ein großer Verlust für die tschechische Filmkunst. "Ich denke, wir hatten sie alle sehr gern und sie wird uns sehr fehlen", würdigte Präsident Václav Klaus in einem ersten Statement das Vermächtnis, das Helena Ruzicková der hiesigen Film- und Fernsehszene hinterlassen hat.

Wintersport: Tschechische Gebirge melden gute Skibedingungen

Schi und Rodel gut meldeten mehrere tschechische Wintersportgebiete am diesem Wochenende. So waren die Hänge der mährischen Beskiden und des Altvatergebirges voll gefüllt mit Ski- und Abfahrtsläufern, die die guten Schneebedingungen seit Silvester ausgiebig für den sportlichen Winterspaß in Anspruch nahmen. Auch im Böhmerwald und im westböhmischen Erzgebirge lichteten sich die Skihänge erst merklich nach dem Sonntag zu Ende gegangenen verlängerten Neujahrswochenende. Anders sah die Situation teilweise im Riesengebirge aus, wo die Seilbahn zum Kahlberg (Lysa Hora) in Rokytnice nad Jizerou wegen Schneemangels noch nicht in Betrieb genommen werden konnte. Nach einem Herzstillstand verstarb am Samstagnachmittag leider auch ein Skiläufer auf einer der Loipen im nordböhmischen Isergebirge.