Projekt „Über Grenzen sprechen“ – Schüler besuchen die sächsische Staatskanzlei

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„Über Grenzen sprechen“ – so hieß der Workshop in Sachsen, an dem tschechische und deutsche Schüler aus Rumburk, Liberec und Sebnitz in den vergangenen Tagen teilgenommen haben. Die Schüler kennen sich bereits. Es sind Teilnehmer des unter anderem vom Goethe-Institut organisierten Wettbewerbs „Jugend debattiert – International“. Woran die Schüler gearbeitet haben, darüber hat Christian Rühmkorf mit dem Lehrer Christian Bergen aus Liberec gesprochen.

Herr Bergen, wo stehen Sie jetzt gerade?

„Ich befinde mich gerade im Naturfreundehaus Königstein an der Elbe und ich bin hier mit einer Gruppe von 21 Schülern und wir nehmen an einem Workshop teil zum Thema ´Über Grenzen sprechen´."

Über Grenzen sprechen – welche Grenzen sind das? Was ist das für ein Workshop, von wem wird der organisiert?

„Das ist eine Veranstaltung, die aus dem Projekt ´Jugend debattiert´ entstanden ist. Das ist ein Debattenwettbewerb, den es seit einiger Zeit schon in Deutschland gibt und seit einigen Jahren auch in der Tschechischen Republik. Diese Wettbewerbe sind lange Zeit parallel nebeneinander hergelaufen. Und jetzt bestand die Idee, dass man das verbindet und dieser Veranstaltung den Namen ´Über Grenzen sprechen´ gibt. Glücklicherweise findet unser Projekt große Unterstützung in der sächsischen Staatskanzlei. Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt hat für diesen Workshop auch die Schirmherrschaft übernommen. Das verdanken wir der Vermittlung des Landtagsabgeordneten Heinz Eggert, der sich dafür eingesetzt hat und einem engagierten Schüler von uns, Roman Uhlir.“

Und wie sieht nun Ihr Programm aus für diese zwei Tage?

„Wir sind hier von Mittwoch bis Freitag. Wir versuchen uns, also die deutschen und die tschechischen Schüler, im Debattieren zu üben. Gleichzeitig versuchen wir auch europäische Themen, europäische Inhalte zu erarbeiten. Und zu diesem Zweck hatten wir gestern eine Einladung in die sächsische Staatskanzlei, wo wir uns mit Europa-Experten austauschen konnten und viele neue Informationen bekommen haben.“

Worum ging es da ganz konkret? Es sind ja nun tschechische Schüler in einer sächsischen Staatskanzlei…

„Zentrales Thema war natürlich das Leben an der Grenze und viele fragten in dem Zusammenhang auch, wie sich die Öffnung der Grenzen auch nach Erweiterung des Schengen-Raumes auf die Grenzregion auswirken wird. Und da haben wir sehr viel Ermutigung erfahren, in dem Sinne, dass die sächsische Staatskanzlei mit sehr positiven Effekten rechnet.“

Wurden auch Probleme im Grenzbereich angesprochen?

„Genannt wurde natürlich die Angst vor Autodiebstählen, vor Einbrüchen oder Raubüberfällen und auch die Frage, ob die Polizei auf beiden Seiten der Grenze auf diese Problematik ausreichend vorbereitet ist.“

Heute endet Ihr Workshop in Sachsen. Wie geht es nun weiter?

„Im nächsten Jahr wird so ein Workshop in jedem Falle auch wieder stattfinden. Aber das, was wir hier thematisch erarbeitet haben und was wir im internen Kreis vorbereitet haben, soll auch der Öffentlichkeit präsentiert werden und zu dem Zweck planen wir eine öffentliche Debatte in Liberec oder Zittau.“