ČEZ muss im Jahr 2020 Erlaubnis zum Fortbetrieb von Temelín erlangen

Atomkraftwerk Temelín (Foto: IAEA Imagebank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0)

Der tschechische Energiekonzern ČEZ muss sich im nächsten Jahr die Erlaubnis einholen, den Betrieb der beiden Reaktorblöcke im südböhmischen Atomkraftwerk Temelín fortsetzen zu dürfen. Diese Bewilligung gilt auf unbestimmte Zeit. Der Konzern selbst rechne mit einer Betriebsdauer bis mindestens zum Jahr 2060, sagte ČEZ-Generaldirektor Daniel Beneš auf Anfrage der Nachrichtenagentur ČTK.

Atomkraftwerk Temelín  (Foto: IAEA Imagebank,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 2.0)
Am vergangenen Freitag hat Beneš den Minister für Industrie und Handel, Karel Havlíček (parteilos), in Temelín zu einem informativen Besuch empfangen. Der Minister erklärte danach vor Journalisten, dass die Sicherheit im Atomkraftwerk aufgrund entsprechender Vorkehrungen einhundertprozentig gewährleistet sei.

„Wir befassen uns intensiv mit der Ausarbeitung der Dokumente zur Verlängerung des Betriebs der beiden Blöcke. Die Bescheinigung sollten wir gegen Mitte nächsten Jahres erhalten“, sagte Beneš. Seiner Meinung nach sollte das Akw Temelín bis zum Jahr 2060 beziehungsweise 2061 Strom ans Netz liefern. Dann käme man auf eine Betriebsdauer von 60 Jahren, denn der erste Reaktor wurde im Jahr 2000 und der zweite im Jahr 2001 in Betrieb genommen. „Nichtsdestoweniger ist das noch ferne Zukunft, und es lässt sich daher noch nicht sagen, ob die Reaktoren bis dahin laufen werden, oder aber um ein oder zwei Jahrzehnte länger. Doch was die Perspektive anbelangt, so sind wir sicher, dass das Atomkraftwerk in einem solch guten Zustand ist, auch solange zu funktionieren“, bemerkte Beneš.

Das Akw Temelín ist der größte Stromerzeuger in Tschechien. Es deckt in etwa ein Fünftel des Stromverbrauchs der tschechischen Haushalte ab. ČEZ hat das Werk im Dezember 2000 in Betrieb genommen. Im vergangenen Jahr wurden in Temelín 15,66 Terrawattstunden Strom erzeugt.