Getötete tschechische Soldaten in der Heimat – Trauerakt in Prag

Auf dem Prager Flughafen im Stadtteil Ruzyně ist am Mittwochnachmittag eine Sondermaschine der Tschechischen Armee gelandet, in der die Leichen der drei in Afghanistan getöteten tschechischen Soldaten in die Heimat überführt wurden. Vor dem Terminal warteten die Familien der gefallenen Soldaten, Präsident Miloš Zeman, Premier Andrej Babiš (Ano) und weitere Vertreter von Staat und Armee auf die Ankunft der Särge. Alle Personen werden gemeinsam am offiziellen Trauerakt für die drei Soldaten teilnehmen. Die getöteten Tschechen Martin Marcin (36), Kamil Beneš (28) und Patrik Štěpánek (25) sind am vergangenen Sonntag Opfer eines heimtückischen Selbstmordanschlags in der Umgebung des Stützpunktes Bagram in der afghanischen Provinz Parwan geworden. Die tschechische Armee hilft dort, das Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte in Afghanistan und den Militärflugplatz zu schützen.

Die Sondermaschine wurde ab der tschechischen Grenze von Gripen-Jagdflugzeugen begleitet. Während der Zeit ihres Anflugs auf den Flughafen Prag läuteten die Glocken aller katholischen Kirchen zu Ehren der teuren Toten. Bereits zur Mittagsstunde schrillten in ganz Tschechien mehr als 8000 Sirenen zum Gedenken an die drei Gefallenen. Am Mittwochabend wird zudem der Aussichtsturm auf dem Prager Laurenziberg (Petřín-Hügel), der „kleine Eiffelturm“, zum Andenken an das Trio in den Farben der tschechischen Trikolore erstrahlen.

Bei dem staatlichen Trauerakt wird der Hauptkaplan der Armee, Jaroslav Knichal, die Trauerrede halten. Danach wird die Nationalhymne gespielt. Anschließend werden die Särge mit den Leichen der Soldaten in das Zentrale Militärkrankenhaus in Prag überführt. Die drei getöteten Soldaten werden später mit militärischen Ehren bestattet.

Autor: Lothar Martin