Tschechischer Schriftsteller an der Spitze des Internationalen PEN Klubs

Jiri Grusa (Foto: CTK)

Vor knapp zwei Wochen wurde der tschechische Schriftsteller und Botschafter der Tschechischen Republik in Wien, Jiri Grusa, in Mexico City zum neuen Vorsitzenden des Internationalen PEN Klubs gewählt. Erst Ende vergangener Woche kehrte er nach Wien zurück, wo er am Freitag eine Pressekonferenz gab. Jitka Mladkova berichtet:

Jiri Grusa  (Foto: CTK)
Sein neues Amt will Jiri Grusa erst im Februar in vollem Umfang ausüben, nach dem er den Posten des Botschafters verlassen hat. Gleich zur Einleitung der Pressekonferenz in Wien bedankte sich Jiri Grusa bei denjenigen, die ihn für die Funktion des Pen-Klub-Vorsitzenden nominiert haben.

Grusas Wahl soll einer DPA-Meldung zufolge nicht reibungslos verlaufen sein. Der scheidende PEN-Klub-Vorsitzende, der Mexikaner Homero Aridjis, habe das Londoner Sekretariat des Pen-Klubs beschuldigt, die nationalen Vertretungen dieser Organisation in den einzelnen Ländern nicht von Grusas Kandidatur benachrichtigt und auch nicht über dessen Programmerklärung informiert zu haben. Dem Internationalen PEN-Klub-Sekretär Terry Carlbom warf Ardjis vor, " die Diktatur eines Mannes einzuführen." Jiri Grusa selbst äußerte sich über seine Kandidatur auf der Pressekonferenz in Wien wie folgt:

Auch als PEN-Klub -Vorsitzender will Jiri Grusa weiterhin in Wien verbleiben und von hier aus diese internationale Schriftstellerorganisation leiten. Dass der Schriftsteller und Dichter Grusa, der auch in Deutschland und in Tschechien zu Hause ist, nicht nur an einen Ort gebunden sein will, deutete er mit einer jüdischen Anekdote an. Man habe Herrn Kohn gefragt, wo er zu Hause sei. Unterwegs, antwortete dieser.