Baum des Jahres 2003

Baum des Jahres 2003 (Foto: Google maps)

Höhe 19 Meter, Taille 4,5 Meter, Alter plus minus 200 Jahre. Ja, Sie wissen schon Bescheid, liebe Hörerinnen und Hörer, da kann nicht von einem Menschen die Rede sein, sondern von einem Baum, der dieser Tage berühmt wurde. Für wie lange, das wird sich erst zeigen. Immerhin, zumindest für dieses Jahr ist er der "Baum des Jahres". Mehr erfahren Sie von Jitka Mladkova:

Baum des Jahres 2003  (Foto: Google maps)
Der Baum des Jahre ist eine Buche, die in Jihlava /Iglau, quasi im Stadtzentrum, in der Nähe der St.Jakobskirche ungefähr seit dem Jahr 1800 ihre Schönheit bis zur heutigen Gestalt entfalten konnte. Den Ehrentitel Baum des Jahres 2003 hat die historische Buche in einem Wettbewerb errungen, der bereits zum zweiten Mal landesweit in Form einer Umfrage von der Stiftung Partnerstvi/Partnerschaft veranstaltet wurde. Ihre Vorschläge und damit ihre Stimmen haben diesmal insgesamt 26 000 Menschen zur Unterstützung eines besonderen Baumes eingesandt. Aus einigen Orten wurde in diesem Zusammenhang sogar die Gründung einer Bürgerinitiative für die Durchsetzung gerade ihres Baumes gemeldet. In Jihlava kam die Initiative von den Schülern des dortigen Gymnasiums, die insgesamt 6 000 Stimmen gesammelt hatten. Wie man den Sieg gefeiert hat, fragte ich Martina Rychetska, Lehrerin am Iglauer Gymnasium:

"Bei uns wird eigentlich immer noch gefeiert, denn die Begeisterung der Schüler ist noch da. Sie kauften sich Kinderchampagner und gingen zu dem Baum, um ihn ein bisschen zu betröpfeln. Vor Ort begrüßten sie den Baum mit einem lautstarken Siegesruf, und dann plauderten wir noch einmal über die ganze Geschichte."

Baum des Jahres 2003  (Foto: Google maps)
Im kommenden Jahr wartet auf die ehrwürdige Buche - übrigens keine gewöhnliche, sondern eine mit roten Blättern - eine gründliche Pflegekur, durchgeführt von einer Fachfirma, bezahlt durch die Stiftung Partnerstvi. Doch was verspricht man sich in Iglau für die Zukunft davon, einen siegreichen Baum zu haben? Noch einem Martina Rychetska:

"In Zukunft, glaube ich, wird der Baum mehr Touristen herbeilocken, aber vor allem auch mehr Iglauer, die sich dann dessen bewusst werden, welche Rarität wir in der Stadt haben. Unsere Schüler haben nämlich Werbung gemacht unter den Stadtbewohnern. Beim Sammeln der Unterschriften für die Anmeldung unserer Buche für den Wettbewerb haben sie faktisch jeden zehnten Iglauer angesprochen, und so haben viele erst erfahren, welch schönen, ja bedeutenden Baum wir in der Stadt haben."