Statue eines pinkelnden Hundes soll Touristen in böhmisches Dorf locken

Die Gemeinde Kryštofovo Údolí / Christofsgrund in Nordböhmen hat ein neues Wahrzeichen. Mit der Statue eines Straßenköters, der an einen Eckstein pinkelt, möchte Initiator Martin Chaloupka Touristen in das 350-Seelen-Dorf bei Liberec / Reichenberg locken. Wie Chaloupka am Samstag bei der Enthüllung sagte, sei Brüssel bekanntermaßen die europäische Hauptstadt. Kaum jemand wisse jedoch, dass Kryštofovo Údolí das „Hauptdorf“ der EU sei. „Wenn Brüssel einen pinkelnden Jungen hat, weshalb sollten wir keinen pinkelnden Straßenköter haben“, so Chaloupka weiter. Die Wahl des Motivs sei leicht gefallen, denn streunende Hunde seien auf dem Dorf typisch. Modell stand der Hund Bogye, ein Vertreter der „bisher unbekannten Rasse Cink Cink Asi Czech Original“, wie es der Meldung der Presseagentur ČTK heißt. Bogyes Vorfahren seien demnach als Laborhunde tätig gewesen. Die Kunststein-Statue von Bildhauer Aleš John ist 120 Zentimeter hoch, der Wasserzufluss speist sich aus dem Bach Rokytka.

Wegen seiner traditionellen Architektur steht Kryštofovo Údolí seit 2005 unter Denkmalschutz. Martin Chaloupka, der in dem Dorf ein Krippenmuseum betreibt, hat 2008 bereits eine Spieluhr errichtet, die dem Prager Orloj nachempfunden ist. Seither habe sich der jährliche Zustrom an Touristen auf etwa 50.000 erhöht, so Chaloupka.

Autor: Annette Kraus