Temelín-Ausbau: Ausschreibungsverfahren wird eingestellt

Der Energiekonzern ČEZ hat das Ausschreibungsverfahren für den Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín eingestellt. Die Firma gab ihre Entscheidung am Donnerstag bekannt. Alle Bewerber hätten die Information bereits erhalten, hieß es weiter. Vorangegangen war dem Beschluss die Entscheidung der Regierung, staatliche Garantien für den Ausbau und für künftige Stromabnahmepreise zu verweigern. Der Generaldirektor der Temelín-Betreibergesellschaft ČEZ Daniel Beneš sagte dazu, der Energiesektor in Europa habe seit 2009, als das Auswahlverfahren für den Bau von zwei neuen Reaktorblöcken in Temelín ausgeschrieben wurde, eine turbulente Entwicklung erlebt. Alle Investitionen in Stromquellen, deren Ertrag von den Energiepreisen auf dem freien Markt abhängig sei, seien heutzutage bedroht. An der weiteren Entwicklung der Atomenergie müsse sich künftig der Staat beteiligen, meint Beneš. Er führte bereits früher an, der geplante Bau von zwei neuen Blöcken im AKW Temelín sei ohne staatliche Unterstützung nicht vorstellbar.

Am Auswahlverfahren hatten das amerikanisch-japanische Konsortium Westinghouse und das tschechisch-russische Konsortium Mir teilgenommen. Ein weiterer Bewerber, das französische Unternehmen Areva, wurde wegen Fehler im Angebot aus dem Auswahlverfahren ausgeschlossen.